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Sind Ultrakurzpulslaser für den Einsatz in der operativen Orthopädie geeignet?
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Published: | November 11, 2003 |
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Die bisherige Anwendung von Lasern in der operativen Orthopädie war durch Gewebenekrosen infolge unterschiedlicher Eindringtiefen im Kollateralgewebe geprägt. Heute sind in der Industrie viele Laseranwendungen mit sehr präzisen Abtragungsparametern im Einsatz. Kann man durch die Modifikation von Laserparametern bei medizinischen Anwendungen akzeptable Abtragungseigenschaften ohne eine Hitzeschädigung des Umgebungsgewebes erreichen? Bei in vitro Versuchen an bovinem und humanem Bandscheiben- und Knorpelgewebe wurde zuerst die Pulsbreite der Laserstrahlung modifiziert. Es kamen Titan-Saphir Laser mit Pulsbreiten bis Femtosekunden zum Einsatz. Neben der Volumenbestimmung des Gewebabtrages konnten histologische Bilder der Schnittränder angefertigt und ausgewertet werden. Zusätzlich wurden verschieden Gewebeabtragsgeometrien untersucht. Im Ergebis der Untersuchungen stellten sich hinsichtlich des Nekroserandes sowohl Laser mit Pico- als auch mit Femtosekundenpulsbreite am effektivsten dar. Die Gewebeabtragmenge konnte durch den Einsatz eines Laserscanners deutlich gesteigert werden. Die Übertragung der Picosekundenlaserstrahlung ließ sich noch mit Quarzfaserübertragungssystemen realisieren. Wegen der großen Energiedichte gelang dies bei Femtosekundenlasern nicht. Im histologischen Bild sind die Nekroseränder um die Abtragungszone bei Femtosekundenpulsen am geringsten ausgeprägt. Ultrakurzpulslaser sind die sinnvolle Weiterentwicklung von medizinisch anwendbaren Lasersystemen. In Tierexperimenten muß die Tiefe der Nekrosezonen mitZellkerntod noch näher bestimmt werden.