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Einfluss der Beckenkippung auf die radiologischen Messungen von Implantationswinkeln der Hüftpfanne
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Moderne Navigationstechniken erlauben eine präzise Implantation der Hüftpfanne in Bezug auf die anteriore Beckenebene. Diese Beckenebene ist gegenüber der Ebene des Röntgenfilmes verkippt, so daß die radiologisch gemessenen Winkel von den intraoperativen Implantationswinkeln abweichen. Es wurde untersucht, in welchem Masse die anteriore Beckenebene im Stehen und Liegen geneigt und wie das bei radiologischen Winkelmessungen zu berücksichtigen ist.
Methodik
Bei 30 Probanden wurde die Kippung der anterioren Beckenebene mittels eines Inklinometers bestimmt. Die Dicke der Haut wurde mittels Ultraschall berücksichtigt. Ein mathematisches Verfahren zur Korrektur der radiologisch bestimmten Inklinations- und Anteversionswerte wurde hergeleitet.
Ergebnis
Die durchschnittliche Beckenkippung im Stehen beträgt -8, im Liegen - 4 Grad. Die Spannweite der gemessenen Beckenkippung im Liegen lieferte Werte von - 17 bis +3 Grad. Die erforderlichen Korrekturen beim Anteversionswinkel bewegen sich fast im gleichen Wertebereich wie die Beckenneigung, während die Korrekturen für den Inklinationswinkel nur ca. halb so gross sind. Die Korrekturen der Anteversion und der Inklination sind nicht unabhängig voneinander.
Schlußfolgerung
Radiologische Messungen von acetabulärer Inklination und insbesondere Anteversion weichen bedingt durch die Beckenkippung in erheblichem Masse von den intraoperativen Pfannenimplantationswinkeln ab. Messungen der Beckenkippung ermöglichen es, die radiologischen Winkelmaße umzurechnen und mit den Implantationswinkeln zu vergleichen.