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Analyse der Beckenkippung in Rückenlage des Patienten- Konsequenzen für die Pfannenposition und Navigation der Hüft-TEP
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Welche Relevanz haben Variationen der Beckenanatomie und Beckenkippung in Rückenlage des Patienten für die Pfannenpositionierung bei der Hüft-TEP-Implantation ?
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Studie von CT-basierten Hüft-TEP-Implantationen wurden die CT-Daten von 89 Patienten ( 59 Frauen, 30 Männer, Durchschnittsalteralter 60,1 Jahre), analysiert und die Lage der Frontal- und Horizontalbeckenebene in Relation zum Operationstisch digital vermessen.
Ergebnisse
Im Ergebnis wurde eine mittlere Beckenkippung der Frontalebene nach vorn von 4° ermittelt. Beckentiltwerte zwischen 25° (nach vorn) und 10° (nach hinten) dokumentieren die überraschend sehr große Streuungsbreite. Als Ursache konnten geschlechtsspezifische als auch konventionell nur schwer erkennbare und wenig bekannte anatomische Besonderheiten des Beckens gefunden werden.
Schlussfolgerungen
Variationen der Beckenkippung können zu einer intraoperativ nicht erkannten Fehlpositionierung der Pfannenkomponente, insbesondere zu Anteversionsfehlern mit resultierendem Luxationsrisiko führen, wenn sich der Operateur konventionell am Operationstisch als Referenzebene orientiert. Für die Pfannennimplantation sind vermeindlich hohe Anteversionswinkel von über 20° bei hohem Beckentilt nach vorn zu favorisieren. Bei Patienten mit starker Beckenkippung oder Dysplasiecoxarthrose ist darum die Anwendung der Navigation bei der Hüftendoprothesenimplantation mittels Navigation besonders empfehlenswert.