Article
Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage zur Therapie der Osteonekrose des Femurkopfes. Gibt es wissenschaftlich gesicherte Therapiestandards?
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Die Therapie der Femurkopfnekrose (FKN) wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie ist es, die an orthopädischen Kliniken in Deutschland angewandten Therapiekonzepte zur Behandlung der FKN zu erfassen und mit den Empfehlungen in der Literatur zu vergleichen.
Methoden
220 orthopädische Kliniken wurde mittels eines standardisierten und anonymen Fragebogens zur Ätiologie, bildgebenden Diagnostik und Therapie (konservativ, operativ) der FKN befragt. Die Daten wurden in einer univariaten Analyse ausgewertet. Es wurden Häufigkeiten sowie Durchschnittswerte berechnet.
Ergebnisse
42% der FKN werden als idiopathisch klassifiziert, Alkoholabusus (28%) und Steroideinnahme (17%) gelten als weitere ätiologische Ursachen. 100% der Kliniken führen ein Standardröntgen in zwei Ebenen durch, weitere 82% zusätzlich eine Kernspintomographie. In frühen Stadien (Ficat 1 und 2) erfolgt in 38% der Kliniken eine konservative Therapie (Entlastung, Stoßwelle, Magnetfeld), 63% bevorzugen eine operative Therapie (88% Dekompression, 12% Umstellung oder Endoprothese) In fortgeschrittenen Stadien (Ficat 3 und 4) führen 98% der Kliniken eine Operation durch (20% Dekompression, 80% Umstellung oder Endoprothese).
Schlussfolgerungen
Die alleinige Entlastung zeigt unbefriedigende Ergebnisse. Im Frühstadium gilt die operative Dekompression als etabliertes Verfahren. Mittelfristige Ergebnisse neuer konservativer Methoden (Stoßwelle, Magnetfeld) stehen noch aus. Der endoprothetische Gelenkersatz stellt das Verfahren der Wahl bei der fortgeschrittenen FKN mit sekundärer Koxarthrose dar.