Article
Ist die röntgenologische Konfiguration des Tarsometatarsalgelenkes I ein Prädiktor für die Rezidivhäufigkeit nach Hallux valgus Korrektur?
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Am Beispiel der Scarf-Osteotomie sollen Zusammenhänge zwischen der röntgenologischen Konfiguration des Tarsometatarsalgelenkes I (TMT-Gelenk) und der postoperativen Rezidivrate hinterfragt werden. Es wird davon ausgegangen, daß die 3 wesentlichen anatomischen Varianten des TMT I -Gelenkes dabei verschiedene biomechanische Aspekte initiieren.
Methodik
Unser Kollektiv umfaßt 96 Patienten. Von 1995 bis 2001 wurden 93 Frauen und 3 Männer bei isoliertem Hallux valgus mit der Scarf-Osteotomie versorgt. Es erfolgten regelmäßige klinische und röntgenologische Verlaufskontrollen.
Ergebnisse
Unter Berücksichtigung der 3 anatomischen Varianten des TMT I - Gelenkes lag in unserem Kollektiv 43mal eine mediale Verkippung, 40mal eine horizontale Stellung und 13mal eine s-förmige Gelenkflächenstellung vor. Hallux valgus Rezidive > 30° wurden bei 12 Patienten beobachtet. Diese waren signifikant häufiger (n = 9) mit einer medialen Gelenkflächenkippung oder einer s-förmigen Gelenkflächenstellung assoziiert, während bei horizontaler Gelenkfläche nur 3 Rezidive > 30° auftraten.
Schlußfolgerung
Röntgenologisch schräg- und s-förmig verlaufende Gelenkflächen des TMT I - Gelenkes begünstigen nach unseren Ergebnissen die Rezidivhäufigkeit nach Scarf-Osteotomie. Unter Berücksichtigung der klinischen Daten sind diese Konfigurationen aber nicht immer mit einer Hypermobilität verbunden. Bei vergrößertem ersten Intermetatarsalwinkel und o.g. röntgenologischen Gelenkflächenvarianten sollte die Indikation zur TMT I- Korrekturarthrodese daher großzügig gestellt werden.