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Kernspintomographie nach Rekonstruktion degenerativ bedingter Supraspinatussehnenrupturen: Eingeschränkte klinische Bedeutung häufig verwendeter Diagnosekriterien bei der Frage nach einer Reruptur
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Der Nutzen der MRT-Bildgebung, und insbesondere die Verwendung der MRT-Diagnosekriterien nach Zlatkin et al., zur präoperativen Beurteilung der Rotatorenmanschette ist erwiesen. Trotz der hohen klinischen Relevanz existieren nur wenige Untersuchungen zur MRT-Bildgebung an bereits voroperierten Patienten.
Methoden
2 bis 5 Jahre nach erfolgreicher Rekonstruktion der Supraspinatussehne, die zumeist mit einer subakromialen Dekompression nach Neer kombiniert wurde, erfolgte an 30 Patienten ein MR-Scan in einem 1,5 Tesla-Sytem unter Verwendung eines Standard-Protokolls (cor./sag. T1SE, cor. T2TSE, cor. STIR, ax. T2FFE). Alle Patienten waren an der operierten Schulter symptomlos und zeigten sehr gute bis gute Ergebnisse im altersangeglichenen Constant-Score.
Ergebnisse
Erstaunlicherweise waren bereits die direkten Diagnosekriterien einer partiellen bzw. vollständigen Sehenruptur, wie Signalgebung und Morphologie der Sehne, bei über einem Drittel der Patienten positiv. Aber auch die indirekten Diagnosekriterien nach Zlatkin et al., wie die Beurteilung der subdeltoidalen bzw. subakromialen Fettschicht und das Auftreten subdeltoidaler bzw. subakromialer Flüssigkeit waren häufig positiv. Weitere oftmals erhobene Befunde waren eine Muskelatrophie, eine Muskel- oder Sehnenretraktion und Gelenkergüsse.
Schlussfolgerungen
In Anbetracht der objektiv und subjektiv exzellenten klinischen Ergebnisse der untersuchten Patienten, zeigt diese Studie, dass die Bildinterpretation bei bereits operierten Patienten deutlich erschwert ist und die Gefahr einer Überbewertung erhobener MRT-Befunde besteht.