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Navigierte retrograde Anbohrung der Osteochondrosis dissecans des Talus in Siremobil ISO C 3D® Datensätzen
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Die Osteochondrosis dissecans stellt eine in ihrer Ätiologie nicht exakt geklärte Nekrose des subchondralen Knochens dar, die sekundär zur Bildung freier Gelenkkörper und Defekten der Gelenkfläche führen kann. Repeteive Traumen bei sportlicher Betätigung werden als auslösende Ursache diskutiert. Der Verlauf ist durch 4 Stadien gekennzeichnet. Belastungsbeschwerden führen häufig zu einer operativen Intervention. Im Stadium 2 besteht diese in einer retrograden Anbohrung und Unterfütterung des Defektes mit Spongiosa. Probleme kann die unter Bildwandler schwierige Lokalisierbarkeit bereiten, häufig sind mehrere Bohrversuche erforderlich. Dies kann zu einer nicht unerheblichen Strahlenbelastung der Operateure und des Patienten führen. Des weiteren kann die Platzierung der Spongiosa fluoroskopisch nur unzureichend beurteilt werden. Eine CT-basierte Navigation erfordert die Implantation von Markern, steht und fällt mit der intraoperativen Referenzierung und bietet keine intraoperative Kontrollmöglichkeit. Die BV-navigierte Technik scheitert oft aufgrund der fehlenden Visualisierbarkeit.
Es soll die Möglichkeit der exakten retrograden Anbohrung mit einem Navigationssytem, unter Verwendung von dreidimensionalen Bilddaten aus dem Siremobil ISO C 3D® und automatischer Registrierung gezeigt werden.
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde zwischen Januar und November 2002 bei vier Patienten eine Osteochondrosis dissecans der medialen Talusschulter im Stadium 2 nach Bruns (1996) computerassistiert in ISO C 3D Bilddaten retrograd angebohrt und eine Spongiosaplastik durchgeführt. Alle Defekte wurden minimal invasiv über Stichinzisionen angebohrt. OP-Dauer, Durchleuchtungszeit und postoperative Kontrollen wurden im intraoperativen Siremobil ISO C 3D® Kontrollscan dokumentiert
Ergebnisse
Die durchschnittliche OP Zeit lag bei 72 min (59 - 91). Alle Zysten wurden mit der ersten Bohrung korrekt erreicht und waren im intraoperativen Kontroll-ISO C 3D Scan vollständig mit Spongiosa aufgefüllt. Eine intraartikuläre Spongiosaplatzierung wurde nicht gesehen. Die mittlere Durchleuchtungszeit lag bei 0,9 min und war somit im Vergleich zum konventionellen Vorgehen gering. Postoperativ traten keine verfahrensassoziierten Komplikationen auf
Schlussfolgerungen
Mit der Kombination des Siremobil ISO C 3D® und einem optoelektronischen Navigationssystem (SurgiGATE®) konnte erstmals gezeigt werden, daß gezielte Anbohrungen von subchondralen Defekten sicher durchgeführt werden konnten. Die inhärente Registrierung vermeidet die möglichen Fehler der CT basierten Navigation, die 3-dimensionale Bildgebung beinhaltet dabei aber die gleiche Information für den Operateur wie bei CT basierter Navigation. Daher wird diese Art der Navigation, mit einem großen Potential bei minimal invasiven Eingriffen, zunehmend Einsatz im Routinebetrieb finden.