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Pes planus beim Läufer - Ein Risiko für Fußprobleme?
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Published: | November 11, 2003 |
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Zielstellung
Der Stellenwert des Pes planus wird kontrovers diskutiert. Die prospektive Feldstudie wurde durchgeführt um festzustellen, in wie weit ein Pes planus ein Risiko für Verletzungen und Überlastungsprobleme beim Laufsport darstellt.
Material und Methoden
Im Rahmen einer Feldstudie wurden 471 Läufer in Nordamerika und Europa untersucht. Es erfolgte eine umfassende Anamnese bezüglich sportlicher Belastung und Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie eine klinische Untersuchung. Zur Klassifikation des Fußtyps wurden die Füße der Läufer mit dem Rothballer®-Scansystem vermessen und eine Highspeed Videoanalyse durchgeführt. Der Pes planus wurde über die Kontaktzonen des Mittelfußes verglichen zur Gesamtkontaktzone des Fußes definiert.
Ergebnisse
79.6% der Probanden wiesen ein normal ausgebildetes Längsgewölbe auf, bei 14.0% fand sich ein Pes planus, bei 6.4% ein Pes cavus. Bei Läufern mit Pes planus bestanden signifikant gehäuft auch Spreizfußdeformitäten (62.2%), verglichen zu Läufern mit einem Normalfuß. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen Pes planus, Alter, Körpergewicht, Body Mass Index, Trainingsumfang, Trainingshäufigkeit oder Laufsporterfahrung. Ein Häufung von Verletzungen des Bewegungsapparates lies sich ebenfalls nicht feststellen.
Schlussfolgerung
Bei Läufern ist der Pes planus nicht mit einem erhöhten Verletzungsrisiko vergesellschaftet. Auch scheint eine langjährige Läuferkarriere oder ein hohes Trainingspensum die Entstehung eines Pes planus nicht zu begünstigen.