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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

11. bis 16.11.2003, Messe/ICC Berlin

Meniskuschirurgie - Resektion

Kurzbeitrag (DGU 2003)

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  • corresponding author M. Bernard - Klinik Sanssouci, Potsdam

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 44. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 11.-16.11.2003. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2003. Doc03dguE5.2-1

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Published: November 11, 2003

© 2003 Bernard.
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Allgemeine Prinzipien der Meniskusresektion:

·Eine Resektion sollte nur erfolgen, wenn eine Refixation nicht aussichtsreich ist

·Möglichst viel Meniskusgewebe erhalten

·Resektion aller zerrissenen, luxierbaren oder zerfaserten Anteile

·Schaffen eines gleichmäßigen Meniskusrandes

·Erhaltung der Meniskusbasis

·Häufiger Tasthakengebrauch

·Entfernung aller Meniskusfragmente (Spülung, Shaver)

·Vermeiden von Knorpelschäden

[Abb. 1]

Technik Innenmeniskus:

Einstellung:

·Valgusstreß, Knie etwa 10° gebeugt, Außenrotation

·Optik anterolateral, Instrumentierzugang anteromedial

·Vorderhorn und Pars intermedia: Sichtfeld nach medial gerichtet, d.h. das Lichtkabel weist nach lateral und liegt parallel zum Gelenkspalt

·Hinterhorn: Sichtfeld nach lateral gerichtet, d.h. das Lichtkabel weist nach medial.

Resektion im Hinterhornbereich und in der Pars intermedia:

1.Abtrennen am Hinterhornansatz mit Stanze bis an die Basis.

2.Schräges Anschneiden vom gesunden Teil der Pars intermedia her. Dies gelingt am besten durch Wechsel der Zugänge: d.h. die Optik wird durch den anteromedialen Zugang eingebracht, der Anschnitt erfolgt vom anterolateralen Zugang aus.

3.Erneuter Zugangswechsel und basisnahes Umschneiden des Hinterhornes vom anterolateralen Zugang aus.

4.Extraktion des umschnittenen Meniskusteiles mit der Faßzange.

5.Glättung des basisnahen Randsaumes mit der Stanze oder dem Shaver

6.Tasthakenprüfung, um sicherzugehen, daß keine luxierbaren Meniskusanteile mehr vorhanden sind, bzw. keine nach dorsal luxierten Anteile übersehen wurden.

Vorderhornresektion:

Analoges Vorgehen, extrem selten erforderlich.

Korbhenkelresektion:

1.Reposition des Korbhenkels unter Valgusstreß, Zurückschieben des Korbhenkels an die Meniskusbasis.

2.Subtotale Durchtrennung der dorsalen Gewebsbrücke mit der Stanze.

3.Komplette Durchtrennung der ventralen Gewebsbrücke mit Stanze oder Messer. Bei Verwendung eines Messers muß die Klinge immer unter direkter Sicht sein. Manchmal ist ein Wechsel der Zugänge sinnvoll.

4.Fassen des ventralen Korbhenkelanteiles mit der Faßzange und Abreißen der restlichen dorsalen Gewerbsbrücke durch Ziehen und Drehen des Korbhenkels.

5.Extrahieren des Korbhenkels.

6.Inspektion der verbliebenen Meniskusbasis mit dem Tasthaken

7.Glätten der Basis mit der Stanze oder dem Shaver.

Technik Außenmeniskus:

Einstellung:

·Sog. „Schneidersitz Position": das Bein ist im Knie ca. 90° gebeugt und liegt mit der Außenknöchelregion auf dem Knie der Gegenseite.

·Alternative Technik: Varusstreß, Streckstellung, Innenrotation.

·Optik anterolateral, Instrumentierzugang anteromedial

·Sichtfeld nach lateral gerichtet, d.h. das Lichtkabel weist nach medial

Resektion im Hinterhornbereich und in der Pars intermedia

1.Abtrennen am Hinterhornansatz vom anteromedialen Zugang aus mit Stanze bis an die Basis. Bei schlechter Zugänglichkeit Versuch mit Wechsel der Zugänge.

2.Schräges Anschneiden vom gesunden Teil der Pars intermedia her vom anteromedialen Zugang aus und basisnahes Umschneiden des Hinterhornes. Wichtig: über dem Hiatus popliteus sollte unbedingt eine stabile Meniskusgewebsbrücke erhalten werden !

3.Extraktion des umschnittenen Meniskusteiles mit der Faßzange.

4.Glättung des basisnahen Randsaumes mit der Stanze oder dem Shaver

5.Tasthakenprüfung, um sicherzugehen, daß keine luxierbaren Meniskusanteile mehr vorhanden sind, bzw. keine nach dorsal luxierten Anteile übersehen wurden.

Resektion im Vorderhornbereich

Basisnahes Umschneiden des zerrissenen Meniskusanteils vom anteromedialen Zugang aus, beginnend am Vorderhornansatz.

Resektionen im Vorderhornbereich meist besser mit Shaver möglich als mit Stanze

Cave !

·Keinen Druck in der Kniekehle ausüben, um Hinterhorn besser zu erreichen - Gefahr der Gefäßverletzung.

·Vorsicht bei Resektion im Hinterhornbereich - bei „Durchrutschen" der Stanze nach dorsal droht Gefahr der Gefäßverletzung.

·Resektion immer unter Sicht

·Zu jeder Meniskusoperation gehören eine arthroskopische Diagnostik des gesamten Knies und eine Narkoseuntersuchung (Bandstabilität).