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Entwicklung und Einsatz eines für die minimal invasive Wirbelsäulenchirurgie optimierten distrahierbaren Wirbelkörperersatzes.
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Published: | November 11, 2003 |
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Für die minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie (MISS) besteht aufgrund der geringen operationsbedingten Morbidität in der Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen eine klare Indikation. Die bestehenden Wirbelkörperersatzsysteme haben sich den minimalinvasiven Gegebenheiten nur bedingt angepasst.
Fragestellung
Kann durch den Einbau eines Getriebes die Distraktionsmöglichkeit eines Wirbelersatzkörpers realisiert und gleichzeitig das notwendige Instrumentarium auf die Bedürfnisse der MISS angepasst werden? Ermöglichen modulare Endplatten die Anpassung des Implantates an den Zugang?
Methoden
Unter dieser Fragestellung wurde ein modulares Implantat entwickelt, bei dem das nur 10 mm durchmessende Setzinstrument zusammen mit dem Wirbelkörper ein Kegelradgetriebe darstellt. Dieses treibt den Aufspreizmechanismus. Das selbstverriegelnde Getriebe behält die erreichte Distraktion ohne Verlust nach Entfernung des Setzinstrumentes ohne zusätzliche Sicherung bei. Modular ansteckbare Endplatten gewährleisten die genaue Wiederherstellung der physiologischen Lordose/Kyphose. Zudem besteht die Möglichkeit, die Endplatten zum Setzinstrument zu drehen, so dass das Implantat über beliebige Richtungen in der Wirbelsäule eingesetzt werden kann (z.B. über Costotransversectomie). Für das Design der Endplatten wurde auf ein vorhandenes Implantat zurückgegriffen, so dass ein unkontrolliertes Eindringen in Wirbelkörpergrund- bzw. Deckplatten nicht zu erwarten war.
Ergebnisse
Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt eigene Erfahrungen aus 13 Implantationen vor, das Implantat wurde in den Höhen T4 bis L2 eingesetzt. Die Indikation waren Frakturen (n=6, MISS) und Tumoren (n=7, dorsales Vorgehen, bis zu 3 Wirbelkörper). Der Einsatz des Implantates erwies sich als unproblematisch, die Höhen konnten sehr genau rekonstruiert werden. Das Setzinstrument ermöglichte in allen Fällen eine exakte Platzierung des Implantates ohne zusätzlich Weichteile zu irritieren. In der ventralen MISS wie auch beim rein dorsalen Vorgehen in der Tumorchirurgie konnten die Kyphosewinkel des Implantates durch die modular ansteckbaren Endplatten anatomisch ausgerichtet werden, ohne dass spezielle Implantatvariationen notwendig waren.
Schlussfolgerungen
Das Implantat erfüllte unserer Erwartungen: Das teilbare Getriebe ermöglichte in allen Fällen eine exakte Distraktion, ggf. auch Neuplatzierung des Implantates. Das 10 mm durchmessende Setzinstrument benötigte keine Erweiterung der in der MISS vorhandenen Zugänge. Die modularen Endplatten zeigten sich stabil, das intraoperative Anpassen des Implantates an den OP-Situs ist unproblematisch. Das Implantat erfüllt bei totalem Wirbelkörperersatz mit Abstützung an Grund- und Endplatten die mechanischen Anforderungen. Inwieweit Modifikationen an den Endplatten den Einsatz auch mit Abstützung im spongiösen Bereich (partielle Vertebrektomie) oder bei Osteoporose ermöglichen, soll eine multizentrisch angelegte Studie zeigen.