Article
Eine neue Radius-Universal-Platte (RUP) für die Osteosynthese distaler Radiusfrakturen - Ergebnisse einer prospektiven Studie.
Search Medline for
Authors
Published: | November 11, 2003 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Die distale Radiusfraktur stellt die häufigste Fraktur des Skelettes dar und hat große sozio-ökonomische Bedeutung. Die operative Verfahrenswahl wird allerdings immer noch kontrovers diskutiert. Winkelstabile Implantate garantieren nach anatomischer Rekonstruktion langfristig eine Verbesserung der Retention. Zeigt ein neues winkelstabiles Implantat eine Verbesserung der Ergebnisse am distalen Radius im Sinne einer optimierten Problemlösung ?
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden von Januar 02 bis Dezember 02 bei 30 Patienten winkelstabile Osteosynthesen am distalen Radius mit einem neu entwickelten Titanimplantat durchgeführt. Die Platte (ohne und mit Flügeldesign) kann sowohl bei Extensions- als auch bei Flexionsbrüchen Anwendung finden. Implantiert wurde die neue Platte wegen 15 Extensions-, 13 Flexionsfrakturen und bei 2 Verlängerungsosteotomien am distalen Radius (nach konservativer Vorbehandlung). Nach der AO-Klassifikation handelte es sich um 17 B- und 13 C-Frakturen. Durch die Winkelstabilität wird ein Korrekturverlust weitgehend verhindert. Selbstschneidende Schrauben der Stärke 2,7 und 3,5 mm garantieren eine stabile Fixation auch in den distalen gelenknahen Hauptfragmenten. Das neue Implantat ist 2 mm dick, die Schrauben sind voll in die Platte versenkbar mit daraus resultierender optimierter Weichteilprotektion. Die Möglichkeit der mehrdimensionalen Verschraubung erhöht die Stabilität in geeigneten Fällen auf ein Maximum.
Ergebnisse
Alle Frakturen wurden prospektiv erfaßt und postoperativ nach einem einheitlichen Bewertungsschema evaluiert. Die Verläufe bei 30 Patienten zeigten keine Implantatversager und keine Infektionen. Ebenso kam es in keinem Fall zu einem Morbus Sudeck. Dies erklärt sich durch eine routinemäßige Entlastung des Carpaltunnels im Sinne einer Carpaltunnelspaltung, da begleitend keine Irritationen des Nervus medianus auftraten. In 3 Fällen zeigten sich leichte Repositionsdefizite, allesamt bei C 2-Frakturen, ohne daß dies nachteilige Folgen für das frühfunktionelle Ergebnis zeigte. Die Beurteilung der klinischen Resultate erfolgte nach dem Bewertungsschema von Martini (sehr gut - schlecht). 3/4 der Patienten zeigten gute bis exzellente Frühergebnisse. Damit vergleichbare Resultate zeigte der sogenannte "Dash-Score" unter subjektiven Gesichtspunkten.
Schlussfolgerungen
Die gewählte Operationsmethode sollte technisch sicher und weichteilschonend sein und Übungsstabilität garantieren. In ihrer Kombination aus Winkelstabilität, Universalität für Extensions- und Flexionsbrüche, bedarfsgerechter Multidimensionalität und äußerst weichteilschonendem Design erwies sich die neue Titanplatte als ein ideales Implantat zur Versorgung von distalen Radiusfrakturen mit hoher Patientenzufriedenheit.