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Methodik der präoperativen Diagnostik carpaler Begleitverletzungen bei distalen Radiusfrakturen durch CT und MRT
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Bei distalen Radiusfrakturen liegen in einem relevanten Anteil knöcherne und/oder ligamentäre Begleitverletzungen des Carpus vor. Diese können aber oft mit der konventionellen Röntgendiagnostik nicht ausreichend sicher erfasst werden. Als nicht invasive Methoden zum präoperativen Nachweis dieser Läsionen bieten sich CT und MRT Untersuchungen an. Als erster Teil der hier vorgestellten Studie sollten Daten zur methodischen Sicherheit der präoperativen Diagnostik im Retentionsgips gewonnen werden. Als zweiter Schritt der Studie ist eine prospektive Untersuchung mit präoperativer Bildgebung in CT und MRT mit einer Blindung der MR-Befunde und Vergleich mit den klinischen Nachuntersuchungsergebnissen 1 Jahr pop. vorgesehen.
Methodik
Bei Patienten die eine (sekundär) operativ zu versorgende distale Radiusfraktur erlitten hatten, wurde präoperativ im Retentionsgips eine CT und MRT Untersuchung des Handgelenkes und der Handwurzel durchgeführt. Die Patienten wurden über die Untersuchungen im Rahmen der präoperativen Vorbereitung aufgeklärt.
CT-Untersuchung:Schichtdicke von 1,25 mm, mit 0,5 sec Rotationszeit und einem Rekonstruktionsabstand 0,6 bei 120 kV und einer Kollimation von 4x1 mm.
MRT-Untersuchung: TIRM-Coronar-Sequenz (TE 5000, TR 120), T1/T2 multiplanar in Standardschnitten von 5-6 mm sowie Knorpelsequenz und Spin-Echosequenz. Lagerung: Unterarm standardisiert in 90 Grad zur Gantry.
Ergebnisse
Bisher liegen Daten von 10 Untersuchungen vor. Die ligamentären sowie knöchernen carpalen Begleitverletzungen der distalen Radiusfraktur sind ohne methodische Einschränkungen durch den anliegenden Retentionsgips bei CT und MR- Untersuchungen nachweisbar. Auch sind 3-D-Rekonstruktionen im SSD-Modus (Oberflächendarstellung) möglich. Die OP-Planung anhand des CT wird durch die Art der präop. Ruhigstellung nicht beeinflußt.
Schlussfolgerungen
Vor der operativen Versorgung einer distalen Radiusfraktur ist es methodisch möglich, carpale Begleitverletzungen nicht-invasiv und zuverlässig im schon angelegten Retentionsgips nachzuweisen. Die Wertigkeit dieser gefundenen carpalen Begleitverletzungen ist demgegenüber durch prospektive Untersuchungen noch zu klären.