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Die externe Fixation distaler Radiusfrakturen beim älteren Patienten.
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Published: | November 11, 2003 |
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Fragestellung
Durch Kompression rarefizierter Trabekel entwickelt sich nach distaler Radiusfraktur häufig ein sekundärer Korrekturverlust. Die vorliegende Untersuchung analysiert die Behandlungseffizienz der externen Fixation distaler Radiusfrakturen des alten Menschen.
Methodik
In einem 5 Jahres Intervall zwischen 1997 und 2001 wurden an unserer Klinik 220 Patienten mit distalen Radiusfrakturen des Typs AO 23 A2-3 und C1-3 transartikulär durch externe Fixation (Orthofix), teils mit ergänzender K-Drahtung und Hydroxylapatitaufbau (Endobon) behandelt. Ein Drittel (n=67, 31% , 12 Männer, 55 Frauen) gehörten in die Altersgruppe > 65 jähriger (o 74±6 Jahre). Die Frakturreposition und Retention erfolgte indirekt über Ligamentotaxis nach dem GUPTA-Prinzip unter Einsatz des Doppelkugelgelenkes des Fixateurs. In 63% wurden zusätzlich K-Drähte und in 47% Spongiosadefekte zusätzlich mit Endobon aufgefüllt. Früh postoperativ wurde abschwellende und fingermobilisierende Physiotherapie durchgeführt. Fünf Wochen nach Anlage wurde der Fixateur entfernt, nach 3 Monaten die Drähte.
Ergebnisse
49 Pat. (83% der Lebenden, 6 von 67 verstorben) wurden klinisch und radiologisch nach > 1 Jahr (o 37 Monaten) nachuntersucht. Die Beweglichkeit zeigte im Vergleich zur Gegenseite in allen Qualitäten außer der Dorsalextension (o -19°) nicht reduziert, die manometrisch gemessene Kraft betrug im o 75% der Gegenseite. Ein mäßiger radiologischer Korrekturverlust (o 2 mm Radiuslänge, o Böhlerwinkel 2,5°) war zu bestimmen. Eine echte Komplikation mit Pinlockerung bei MHK-II Fraktur, komplettem Repositionsverlust erforderte eine Nachoperation. Bei einer subjektiven Zufriedenheit von >90% errechnen sich nach dem Gartland und Werly-Score 87% gute und sehr gute Ergebnisse.
Schlußfolgerung
Die externe Fixation distaler Radiusfrakturen erzielt auch beim älteren Menschen langfristig gute funktionelle und radiologische Ergebnisse, die jedoch initial eine intensive Pinpflege und Krankengymnastik erfordern.