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Vor-Ort-ECMO-Implantation und Interhospital-Transport von Patienten im akuten Lungenversagen
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Published: | October 14, 2013 |
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Zielsetzung: Patienten mit schwerem Lungenversagen sollten in einem ARDS-Zentrum mit der Möglichkeit extrakorporale Lungenunterstützungsverfahren einsetzen zu können verlegt werden. Der Transport dieser Patienten kann ein hohes Risiko darstellen, in einigen Fällen sind die Patienten überhaupt nicht mehr transportfähig. Seit 2010 wurde durch die Thoraxchirurgische Abteilung ein „Abhol-Service“ mit Implantation des Lungenunterstützungsverfahrens vor Ort für einen sichereren Transport etabliert.
Methoden: Unser Klinikum ist ein überregionales Zentrum im ARDS-Netzwerk. Zwischen 01/2010 und 12/2012 haben wir 68 ARDS Patienten mit extrakorporalen Lungenunterstützungsverfahren behandelt. Bei 4 Patienten mit schwerstem respiratorischen Versagen erfolgte der Transport durch unser interdisziplinäres Team nach Implantation einer veno-venösen ECMO in der primär behandelnden Klinik. Das Team besteht aus einem Thoraxchirurgen, einem Kardiotechniker und einem begleitenden Anästhesisten.
Ergebnisse: Zwei junge Patientinnen (11 und 16 Jahre) waren mit schwerem ARDS in nahegelegenen Kliniken (5 km und 7 km Entfernung) in Behandlung. Bei der 11-Jährigen war es zu einem postoperativen ARDS nach Wirbelsäulen OP gekommen, bei der 16-Jährigen bestand eine beidseitige Pneumonie. Ein weiterer Patient (29 Jahre) war in schwerster Hypoxie nach Beinahe-Ertrinken in einer 31 km entfernten Klinik in Behandlung, ein vierter Patient (44 Jahre) wurde bei H1N1 Pneumonie in einem Krankenhaus in 89 km Entfernung bei schwerem Lungenversagen behandelt. Die Vor-Ort-Implantation der ECMO und der anschließende Transport war in allen Fällen problemlos. Die anschließende durchschnittliche Behandlungsdauer unter der ECMO-Therapie lag bei 183 (72–480) Stunden. Die beiden Jugendlichen und der Patient nach Beinahe-Ertrinken konnten regelrecht von der ECMO und der Beatmung entwöhnt werden und nach guter Rekonvaleszenz die Klinik verlassen. Der Patient mit der H1N1 Pneumonie verstarb nach 20 Tagen.
Schlussfolgerung: Die Implantation einer Lungenunterstützung vor Ort ermöglicht einen sicheren Transport von kritischen Patienten. Voraussetzung ist eine strukturierte interdisziplinäre Zusammenarbeit im Zentrum. Besonders in der Implementierungsphase ist die Bereitstellung der nötigen personellen Ressourcen für einen außerklinischen Einsatz eine zentrale Herausforderung.