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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Hämoptysen bei Sideroelastose in einer Schweißerlunge

Meeting Abstract

  • V. Kösek - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • B. Bedetti - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • B. Redwan - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • J. Schmidt - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • O. Oster - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • K. Wiebe - Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • K. Müller - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Münster, Münster

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP40

doi: 10.3205/13dgt090, urn:nbn:de:0183-13dgt0908

Published: October 14, 2013

© 2013 Kösek et al.
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Zielsetzung: Durch Ceelen (1931) und Gellerstedt (1939) wurde die Sideroelastosis pulmonum als eine Entität beschrieben. Sie ist durch Hämosiderinablagerung in den regressiv veränderten elastischen Fasern der Lungengefäße charakterisiert. Sekundäre Sideroelastosen nach meist beruflicher massiver Schweißerrauch-Belastung sind seltene Befunde bei Sideropneumokoniosen.

Methoden: Ein 51-jähriger Patient litt an progredienter Belastungsdyspnoe. Die Symptomatik war ähnlich der einer COPD. Zusätzlich waren wiederholte Episoden von Bluthusten in der Vergangenheit aufgetreten. In einer BAL konnte vermehrt Hämosiderin ohne Nachweis eines Tumors nachgewiesen werden. Die Computertomographie des Thorax zeigte eine Progression der pulmonalen Infiltration und bilateralen Konsolidierungen ohne Zeichen eines Lungenemphysems.

Ergebnisse: Bei dem zunächst unklaren Krankheitsbild wurde nach interdisziplinärer Absprache die Indikation zur thorakoskopischen Lungenbiopsie aus den drei rechten Lungenlappen gestellt und durchgeführt. Der histologische Befund ergab die Diagnose einer massiven Sideropneumokoniose Grad III nach MÜLLER und VERHOFF mit einer ausgeprägten Sideroelastose der Lungengefäße. Anamnestisch war der Patient 30 Jahre lang als Schweißer mit chronischer Eisenstaubbelastung beruflich tätig. Es wurde der Verdacht einer Berufskrankheit (BKVO 4115) angezeigt.

Schlussfolgerung: Die Sideroelastose der pulmonalen Gefäße in sogenannten Schweißerlungen sind seit 2000 in der Literatur beschrieben (Verhoff & Müller). Andere Ursachen für die Diagnose für pulmonalen Sideroelastosen können pulmonale Hypertonie bei Linksherzinsuffizienz, Morbus Ceelen-Gellerstedt (idiopathischen Sideroelastose) und wiederkehrende Lungenblutung mit Hämosiderinablagerung in den elastischen Fasern sein. Durch die Befunde sind die klinischen Symptome mit Hämoptysen und eines interstitiellen fibrosierenden Bildes voll erklärt.