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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

PleurX-Katheter in der Behandlung des malignen Pleuraergusses

Meeting Abstract

  • C. Großer - Thoraxchirurgie, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg
  • Z. Sziklavari - Thoraxchirurgie, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg
  • T. Szoeke - Thoraxchirurgie, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg
  • H.-S. Hofmann - Thoraxchirurgie, Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP26

doi: 10.3205/13dgt076, urn:nbn:de:0183-13dgt0769

Published: October 14, 2013

© 2013 Großer et al.
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Zielsetzung: Die symptomatische Therapie der Dyspnoe steht im Vordergrund in der Behandlung des malignen Pleuraergusses (MPE). Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Analyse der bisherigen Anwendungen eines getunnelten Pleurakatheters und die Evaluierung definierter und validierter Indikationen zur Implantation.

Methoden: Retrospektive Analyse des eigenen Patientengutes von 12/2008 bis 04/2013 mit insgesamt 70 Patienten (Männer N=33) mit einem Pleuraerguss maligner Genese. Das mediane Alter der eingeschlossenen Patienten lag bei 67 Jahren (Range 41–90 Jahre). Die Ursache des MPE war wie folgt verteilt: 38,6% NSCLC; 24,3% Mammakarzinome; 15,7% GI-Tumore; 5,7% Mesotheliome und 15,7% andere Tumoren (Lymphome, Ovarial-Ca, CUP). In allen Fällen wurde als getunnelter Pleurakatheter, der PleurX-Katheter (Firma: Ewimed) eingesetzt. Eine genaue präoperative Richtlinie zur Festlegung der Implantationsmethode perkutan vs. VATS bestand nicht.

Ergebnisse: Alle Patienten zeigten zum Zeitpunkt der Indikationsstellung eine unter normaler körperlicher Belastung bestehende Dyspnoe mit mehrfachen (mindestens 2) präoperativen, symptomreduzierenden Entlastungspunktionen der Pleura. Bei 35 Patienten (50%) wurde der PleurX-Katheter Auf Grund eines schlechten AZ (n=14) und bereits bekannter gefesselter Lunge (n=21) in Lokalanästhesie (Gruppe A) eingebracht. 50% (n=35) aller Katheter wurden im Rahmen einer VATS mit Nachweis einer gefesselten Lunge eingebracht (Gruppe B). Intraoperativ traten keine Komplikationen auf. Die postoperative Aufenthaltsdauer lag für Gruppe A bei 3,2 Tagen und Gruppe B 3,9 (n.s.). Die mediane Liegedauer aller Katheter betrug 47d (Gruppe A 37d, Gruppe B 62,5d (p=0,029). Das mediane Überleben aller Patienten betrug 53d. Einen Unterschied stellte sich in der Subgruppenanalyse dar (A 48,5d vs. B: VATS 95d), welcher am ehesten auf die klinische Vorselektion der Patienten mit schlechtem AZ in A zurückzuführen ist.

Schlussfolgerung: Die PleurX-Implantation stellt ein sicheres Verfahren zur symptomatischen Therapie des MPE dar. Das Hauptaugenmerk in der palliativen Therapie des MPE ist die präoperative Evaluierung der gefesselten Lunge, da hier auf eine VATS-Pleurodese zu Gunsten einer Implantation des PleurX-Katheter in Lokalanästhesie verzichtet werden kann. Die VATS ist in Patienten ohne präoperativen Nachweis einer gefesselten Lunge bzw. notwendigem histologischen Nachweis (z.B. Rezeptorstatus) indiziert.