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Akute Mediastinitis – ein thoraxchirurgischer Notfall!
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Published: | September 17, 2012 |
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Zielsetzung: Die akute Mediastinitis ist eine lebensbedrohliche schnell fortschreitende Infektion des Mediastinums mit nach wie vor ernster Prognose. Unverzügliche Diagnostik, klare Behandlungsalgorithmen und schnelles Eingreifen können helfen, einen tödlichen Ausgang zu verhindern. In einer retrospektiven Analyse werteten wir Behandlungsmanagement und -ergebnisse der Patienten mit akuter Mediastinitis aus.
Methode: In vier Jahren (2008–2011) wurden in unserer Klinik 17 Patienten mit Mediastinitis behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 55,7±15,1 Jahre (24–88 Jahre).
Ätiologie: Epiduralabszeß (n=1) multiple nuchale Abszesse (n=1), Perikarditis (n=1), parapharyngeale Abszesse (n=2), Ösophagusperforation (n=2), Osteomyelitis des Sternums bzw. eines Sternoklavikulargelenks (n=10).
Ergebnis: Diagnostik: Bei allen Patienten war eine Diagnosestellung mittels Hals-Thorax-CT durch den Nachweis von Flüssigkeitsansammlungen, Abszessen, freier Luft oder diffuser mediastinaler Infiltration möglich. In allen Fällen war das vordere Mediastinum betroffen, in 4 Fällen gleichzeitig das hintere Mediastinum. Bei 3 Patienten wurden simultane Pleuraempyeme und bei 2 Patienten simultane Pleuraergüsse diagnostiziert. Klinische Kriterien für eine Sepsis lagen bei 11 Patienten vor.
Therapie: Verstrichene Zeit von Erstkontakt bis zur ersten Operation: im Mittel 0,6 Tage.
Transthorakale Drainage mittels Thorakoskopie (n=6), beidseitige transthorakale Drainage (n=4), transthorakale Drainage durch Thorakotomie (n=1), transsternale Drainage (n=2), collare Mediastinotomie mit transzervikaler Drainage (n=10).
Outcome: Durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts 25,4 Tage (7–47 Tage). Eine Tracheostomie war bei 4 Patienten erforderlich, die mittlere Beatmungsdauer betrug 3,2 Tage.
16 Patienten mit Restitutio ad integrum, 1 Todesfall (septischer Schock mit Multiorganversagen).
Schlussfolgerung: Der klinische Verdacht einer akuten Mediastinitis erfordert eine sofortige CT-Diagnostik des gesamten Mediastinums inklusive des Thorax und Oberbauchs mit unmittelbar daran anschließender Entlastung des Infekts. Eine aggressive chirurgische Führung mit engmaschigen bildgebenden Kontrolluntersuchungen und gegebenefalls Reoperationen ist der Schlüssel zum Erfolg. Eine endgültige chirurgische Sanierung der Infektquelle gelingt oft erst nach Behandlung der akuten Situation.