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Welchen Stellenwert hat die Chirurgie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im Stadium pT4pN0?
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Published: | September 17, 2012 |
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Zielsetzung: Darstellung des Stellenwerts der primären Operation bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und pT4pN0-Tumoren (Einteilung nach 6. (7.) Edition der TNM Klassifikation 2002 (2009)).
Methode: Retrospektive Analyse von 81 (18) Patienten mit der Tumorformel pT4 N0 aus den Jahren 2000–2009 (2010–2011) hinsichtlich rezidivfreiem und Langzeitüberleben unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Leitlinie. Die Erhebung wurde zum April 2012 aktualisiert.
Ergebnisse: Insgesamt 60 (13) Männer und 21 (5) Frauen mit einem Durchschnittsalter von 63 (62) Jahren zum Operationszeitpunkt. T4-Situationen ergaben sich aufgrund der Infiltration mediastinaler oder peripherer Strukturen (n=25 (6)) und bei ipsilobären (n=48) bzw. ipsilateralen Herdmanifestationen (n=11). Komplette Resektion (R0-Situation) wurde in 68 (17) Fällen erreicht. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben betrug 57%. Bei Satellitenmetastasen und Infiltration benachbarter Strukturen waren nach 60 Monaten noch 56% respektive 63% der Patienten am Leben. Bei Nachweis einer Pleurakarzinose (T4 nach 6. Edition) oder unvollständiger Resektion (R+) betrug das 5-Jahres-überleben 30% bzw. 39% (p=0,06). Tumorrezidive traten bei 36 (5) Patienten im Mittel nach 23 (7,6) Monaten auf.
Schlussfolgerung: Die primäre Operation stellt bei Patienten im Stadium III und fehlenden Lymphknotenmetastasen die Therapie der Wahl dar, sofern eine komplette Resektion möglich ist. Die aktuell gültige Zuordnung multipler ipsilateraler Lungenbefunde zum Stadium IIA/IIB ist gerechtfertigt. Der Nachweis einer Pleurakarzinose ist hinsichtlich Prognose und Therapieentscheid einer Fernmetastasierung gleichzusetzen. Zur differenzierten Bewertung der 7. TNM-Klassifikation bedarf es neben größeren Patientenzahlen einer längeren Beobachtungszeit.