Article
Rekonstruktion der tiefen posttraumatischen Trachealstenose unter einer miniaturisierten veno-venösen Lung-Assist-System-Unterstützung – Kasuistik eines erfolgreichen Managements
Search Medline for
Authors
Published: | September 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Zielsetzung: Unser Ziel war es durch die intraoperative Anwendung eines veno-venösen miniaturisierten Lung-Assist-Systems (iLA Activve, Firma Novalung GmbH, Heilbronn) die Oxygenierung und Decarboxylierung des Patienten zu sichern und dadurch die chirurgische Prozedur bei thorakaler Trachealresektion zu optimieren.
Methode: 61-jähriger Patient nach Verkehrsunfall vor mehreren Monaten wurde akut mit expiratorischem Stridor in unsere Klinik verlegt. Im CT sowie BSK hat sich eine tief liegende Trachealstenose ca. 2 cm oberhalb der Hauptkarina bestätigt. Für die optimale chirurgische Versorgung und intraoperative Unterstützung der pulmonalen sowie kardiozirkulären Systeme wurde die Operation mit Unterstützung eines miniaturisierten veno-venösen Lung-Assist-System durchgeführt. Das iLA Activve System wurde präoperativ in der Patienteneinleitung durch venovenöse Kanülierung installiert. Das iLA Activve System beinhaltet eine diagonale Zentrifugalpumpe und den iLA Membranventilator (1.3 m2 Gasaustauschfläche).
Ergebnis: Das iLA Activve System wurde komplikationslos intraoperativ mit Blutflüssen im Bereich 2,1+0,3 L/min, und einem Gasfluss von 5,0+1 L/min betrieben. Darunter war der Patient jederzeit normokapnisch und normoxämisch (SaO2>95%). Bis zur Eröffnung der Trachea erfolgte bereits eine quasi statische Beatmung (PCV, superimposed HFJV, Tidalvolumen 4 ml/kg IBW, Af 4 /min). Nach Eröffnung und Intubation der distalen Trachea dann Weiterführung mit reiner HFJV. Der Patient ist nun 2 Mo nach dem Eingriff (zirkuläre Trachearesektion mit end-to-end Anastomose) mit komplett ausgeheilter Trachea-Anastomose stabil täglich übt er seine Arbeit wieder aus.
Schlussfolgerung: Das Konzept der intraoperativen Anwendung eines venovenösen miniaturisierten Lung-Assist- Systems zur Trachealresektion hat sich als sicher und effektiv gezeigt. Dieser neue Therapieansatz ermöglichte uns, die Operation ohne Unterbrechungen durchzuführen, was zu einer deutlichen Reduktion der OP-Zeit führte. Dies erscheint auch aus Kosteneffizienz-Gründen vielversprechend.