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Intramediastinale Vacuumtherapie zur Behandlung der Mediastinitis
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Published: | September 19, 2011 |
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Zielsetzung: Die Mediastinitis als postoperative Komplikation in der Chirurgie ist auch heute noch mit einer hohen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Die Therapie der Wahl ist, neben der Focussanierung, die adäquate Drainage des Mediastinums und des ggf. betroffenen Pleuraraums. Aus den Erfahrungen mit der endoskopischen VAC Therapie in der Rektumchirurgie zur Behandlung von Insuffizienzen und Abszessen im kleinen Becken, die 2008 erstmals eingesetzt wurde, haben wir die Indikation auf das Mediastinum erweitert.
Methode: In den 2010/11 haben wir zwei Patienten mit Mediastinitis nach Ösophaguseingriffen therapiert. Bei einer Patientin entwickelte sich nach endoskopischer Zenkerdivertikelspaltung eine nekrotisierende Mediastinitis mit Ausbruch in die rechte Pleurahöhle und Entwicklung eines eitrig-fibrinösen Empyems. Es erfolgte die VATS Decortikation und die endoskopische mediastinale Debridement und VAC Einlage ins Mediastinum in Rendez- vous Verfahren in einer operativen Sitzung. Im weiteren Verlauf kam es über mehrfache VAC Wechsel zur Ausheilung der Mediastinitis und der apikalen Restempyemhöhle.
Einen Patienten übernahmen wir nach auswärtiger OP nach Merendino bei Ösophaguscarcinom mit Anastomoseninsuffizienz und Mediastinitis. Die Mediastinitis und die ursächliche Anastomoseninsuffizienz konnte durch rezidivieren Vac- Therapie ausbehandelt werden.
Ergebnis: In beiden Fällen konnte eine effektive Sanierung der Mediastinitis und der Insuffizienzhöhlen erreicht werden. Die VAC Therapiezeitraum betrug 18 bzw. 45Tagen. In beiden Fällen konnte mit der VAC Therapie nicht nur die Mediastinitis behandelt werden, sondern auch die zugrunde liegende Insuffizienz.
Schlussfolgerung: Die endoskopische VAC Therapie kann in ausgesuchten Fällen eine Therapieoption im Komplikationsmanagement der Mediastinitis durch Ösophagusanastomoseninsuffzienzen sein. Hierdurch können aufwendige und komplikationsträchtige Revisionen mit Diskontinuitätsresektion des Ösophagus und die Notwendigkeit rekonstruktiver Folgeeingriffe vermeiden werden.