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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Intrathorakale VAC-Therapie und Tailoring-Thorakoplastik bei Patienten mit chronischem Pleuraempyem

Meeting Abstract

  • W. Schreiner - Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • O. Oster - Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • U. Kneser - Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • R. Horch - Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • H. Sirbu - Universitätsklinik Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP64

doi: 10.3205/10dgt093, urn:nbn:de:0183-10dgt0937

Published: September 30, 2010

© 2010 Schreiner et al.
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Hintergrund: Das chronische Pleuraempyem bleibt eine therapeutische Herausforderung. Das steigende Durchschnittsalter mit erheblicher Co-Morbidität, zunehmende Anwendung von multimodalen Therapiekonzepten und Antibiotika-Resistenz sind die entscheidenden prädisponierenden Risikofaktoren. Die intrathorakale vakuum-assistierte Therapie (VAC) wird zunehmend als eine sinnvolle Ergänzung zur Thoraxfenster-Anlage und offen Dauerdrainage der chronischen Empyemhöhle eingesetzt.

Methodik: Im Zeitraum 2007–2010 wurde die intrathorakale VAC-Therapie bei 25 Patienten mit chronischem Pleuraempyem mit dem Ziel der raschen Detoxikation, Verkleinerung der Resthöhle und verbesserten Granulation durchgeführt. Bei 5 Patienten mit einer basal lokalisierter Resthöhle erfolgte sekundär eine lokale „Tailoring“-Thorakoplastik durch die partielle Resektion der posterioren Rippensegmente in Kombination mit einem Latissimus-Muskeltransfer. Dadurch wurde die vollständige Obliteration der Empyemhöhle erzielt.

Ergebnisse: Das Patientenalter lag bei 67±15J. Die VAC-Therapie nach Thoraxfenster-Anlage dauerte 2,7±0,5 Monate. Die Tailoring-Thorakoplastik erforderte die partielle Resektion von 3,8±0,8 Rippen. Der Latissimus-Muskeltransfer führte in allen Fällen zur vollständigen Resthölenobliteration. Der stationäre Aufenthalt dauerte 13,6±4 Tage. Die Beweglichkeit im Schultergelenk blieb uneingeschränkt. Die Verlaufskontrollen nach 1, 2 und 3 Jahren konnten keine Skoliose nachweisen.

Schlussfolgerungen: Die Anwendung der VAC-Therapie unterstützt rasche Eradikation der Infektion, verbessert die Lungenexpansion und führt zur Reduktion der Empyemhöhle. Die limitierte posteriore Thorakoplastik und der reduzierte Muskeltransfer resultieren in der vollständigen Obliteration und gutem kosmetischen Ergebnis. Die uneingeschränkte Beweglichkeit im Schultergelenk und fehlende Skoliosebildung sind positive funktionelle Ergebnisse des Verfahrens und erhöhen die Patientenakzeptanz.

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