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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Können die klinischen Krebsregister einen Beitrag zur Erfassung der Versorgungsqualität des Lungenkarzinoms in Deutschland leisten?

Meeting Abstract

  • J. Merk - Evangelische Lungenklinik Berlin, Deutschland
  • A. Jagota - Forum Klinischer Krebsregister im Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch Klinische Krebsregister, Berlin, Deutschland
  • B. Schicke - Forum Klinischer Krebsregister im Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch Klinische Krebsregister, Berlin, Deutschland
  • G. Leschber - Evangelische Lungenklinik Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP58

doi: 10.3205/10dgt087, urn:nbn:de:0183-10dgt0876

Published: September 30, 2010

© 2010 Merk et al.
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Hintergrund: Die Erfassung epidemiologischer Daten bietet einen guten Überblick über Auftreten und Verlauf verschiedener Tumorentitäten. Nicht erfasst werden dabei jedoch therapieassoziierte Faktoren, wichtige Voraussetzung zur Ermittlung der Versorgungsqualität. Durch die Veröffentlichung der neuen S3-Leitlinie im Februar 2010 stehen jetzt evidenzbasierte Empfehlungen für das Lungenkarzinom zur Verfügung. Die Evaluation der Umsetzung dieser Empfehlungen können die klinischen Krebsregister mit ihren Daten leisten.

Methodik: Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und dem Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch Klinische Krebsregister (KoQK) wurden pseudonymisierte Patientendaten von insgesamt 34 klinischen Krebsregistern aus 12 Bundesländern in eine einheitliche Datenbank integriert und ausgewertet. Aus mehr als 136.502 Krankheitsverläufen wurden die Datensätzen von 129.620 Patienten (Diagnosezeitpunkt von 2000 bis 2008) berücksichtigt. Damit wurden in der Auswertung ca. 39% aller neu diagnostizierten Lungenkarzinome während dieses Zeitraumes Deutschland erfasst.

Ergebnisse: Von insgesamt 129.620 ausgewerteten Patienten (Pt) hatten 105.862 Pt ein Lungenkarzinom. Der Altersmedian der eingeschlossenen Pt (66,5 weiblich, 67,5 männlich) liegt für beide Geschlechter bei 67,3 Jahren. Auch die histologischen Subtypen stimmen gut mit den Daten der epidemiologischen Register überein. Zum Diagnosezeitpunkt befanden sich 14.043 Pt im Stadium I, 6.060 Pt im Stadium II, 23.525 Pt im Stadium III und 44.784 Pt im Stadium IV. Für alle Stadien konnten Unterschiede im Überleben in Abhängigkeit von therapeutischen Optionen dargestellt werden. Zudem zeigen sich regionale Schwankungen in der Anzahl der Patienten, die eine leitlinienkonforme Therapie erhielten.

Schlussfolgerungen: Die klinischen Krebsregister erfassen wichtige in der Literatur belegte prognostische Faktoren beim Lungenkarzinom. Sie vernetzen dabei die Versorgungsträger sowohl interdisziplinär als auch intersektoral und sind damit ein wichtiges Instrument der unabhängigen externen Qualitätssicherung.

Disclosure: No significant relationships.