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3D-Rekonstruktion von CAD-detektierten Rundherden in der Lungenmetastasenchirurgie – erste Erfahrungen
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Published: | September 30, 2010 |
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Hintergrund: Die Computertomographie ist die Methode der Wahl zur gezielten Metastasensuche. Mit der Multislice-Computertomographie (MSDCT) können bis zu 50% mehr Herde detektiert werden als mit der konventionellen Tomographie. Durch das zusätzliche Rundherderkennungsprogramm CAD (computer-assisted detection) wird dieser Anteil noch erhöht. CAD unterstützt den Anwender dabei, Bereiche zu detektieren, die möglicherweise weitere Überprüfungen erfordern und dient somit als ‚Second Reader’ bei der Bildbefundung. Mit der nun verfügbaren Möglichkeit einer zusätzlichen 3D-Visualisierung (Fraunhofer MeVis, Bremen) können die Rundherde zudem in ihrer topographischen Lage abgebildet werden.
Methodik: Im Zeitraum von Januar bis Juni 2010 wurde bei 6 Patienten mit Lungenmetastasen neben dem MSDCT das CAD durchgeführt. Durch Fraunhofer MeVis, Bremen, wurden die detektierten Rundherde mittels prototypischer Software in 3D-Technik reformatiert und visualisiert. Die reformatierten CT-Daten wurden online zurückgesandt und dem Thoraxchirurgen web-basiert zur Verfügung gestellt. Anhand der „Metastasenlandkarte“ erfolgte dann die exakte präoperative Planung. Perioperativ wurde die palpatorische Detektion der Rundherde analog der im Op verfügbaren 3D CT-Bilder durchgeführt.
Ergebnisse: 4 Patienten waren männlich, 2 weiblich. Das mediane Alter lag bei 65 Jahren. Primärtumoren waren Karzinome der Niere (2x), von Urachus, Mamma, Zoekum und Papilla vateri. Bei 3 Patienten lagen bilaterale Lungenmetastasen vor. In allen Fällen konnten Intraoperativ die beschriebenen Rundherde lokalisiert und reseziert werden. Im Durchschnitt wurden pro Eingriff 4,5 Rundherde entfernt. In 60% der Rundherde konnte histopathologisch ein Tumorbefall nachgewiesen werden. Lediglich 1 intraoperativ resezierter Rundherd (rechts basal, pleuraständig, Zwerchfellnah) war zuvor weder durch CAD noch MSDCT entdeckt worden (Histologie: tumorfrei).
Schlussfolgerungen: Die 3D-animierte Visualisierung der CAD-detektierten Rundherde stellt eine hochinteressante Weiterentwicklung und Bereicherung des vorhandenen CAD-Systemes dar. Sie erlaubt dem Thoraxchirurgen eine exakte präoperative Lokalisationsdiagnostik und erleichtert somit die intraoperative Detektion der Rundherde.
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