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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Plastische Bronchusstumpfdeckung mit dorsalem Perikard – prospektive Analyse in 441 Fällen

Meeting Abstract

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  • C. Kugler - Krankenhaus Großhansdorf, Deutschland
  • H. Hammelrath - Krankenhaus Großhansdorf, Deutschland
  • S. Meierling - Krankenhaus Großhansdorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP11

doi: 10.3205/10dgt040, urn:nbn:de:0183-10dgt0406

Published: September 30, 2010

© 2010 Kugler et al.
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Hintergrund: Eine Bronchusstumpf-Insuffizienz nach Pneumonektomie stellt für den einzelnen Patienten eine so schwerwiegende Komplikation dar, dass stetiger Fortschritt im Rahmen der Vermeidungsstrategien wünschenswert ist.

Eine neue Methode der plastischen Bronchusstumpfdeckung mit dorsalem Perikard wurde durch unsere Arbeitsgruppe 1999 inauguriert und die Operationstechnik 2004 vorgestellt. Eine prospektive Analyse bis 2009 sollte die Behandlungsergebnisse evaluieren.

Methodik: Im Beobachtungszeitraum von 1/2000 bis 9/2009 wurde bei 441 Patienten im Rahmen von Standard-Pneumonektomien oder erweiterten Pneumonektomien nicht nur in vergleichbarer Weise die Deckung des Bronchusstumpfes mit dorsalem Perikard vorgenommen, sondern auch in homogener Weise der Bronchusverschluss. Sekundäre Pneumonektomien wurden nicht eingeschlossen. Die Behandlungsergebnisse wurden prospektiv erfasst.

Ergebnisse: Bei drei Patienten (=0,68%) kam es zu einer behandlungspflichtigen Insuffizienz des Bronchusstumpfes. Hierbei genügte bei einem Patienten die alleinige Drainierung der Thoraxhöhle zur Ausheilung, bei zwei Patienten (=0,45%) musste eine Revisionsoperation vorgenommen werden. Bei drei Patienten (=0,68%) konnte bronchoskopisch eine Teilinsuffizienz der Naht nachgewiesen werden, welche durch das Vorhandensein der plastischen Deckung keiner weiteren Therapie zugeführt werden musste. Innerhalb eines Zeitraumes von 30 Tagen postoperativ ist bei keinem Patienten (=0,0%) ein Empyem der Pneumonektomiehöhle aufgetreten, in einem Fall (=0,23%) wurde ein Spätempyem diagnostiziert (Tag 91). Nach klinischen Kriterien wurde bei vier Patienten (=0,9%) ein Postperikardiotomie-Syndrom angenommen und medikamentös behandelt.

Schlussfolgerungen: Nach Abschluss der prospektiven Erfassung des von uns beschriebenen Verfahrens einer plastischen Bronchusstumpfdeckung mit dorsalem Perikard lässt sich feststellen, dass diese Methode einen hocheffizienten Schutz vor lokalen Komplikationen nach Pneumonektomie bewirkt. Wir wählen diese Methode derzeit als Standard in der Prophylaxe von Bronchusstumpf-Insuffizienzen.

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