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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Charakterisierung von humanen malignen Pleuramesotheliom-Zellkulturen: Expression von Resistenzproteinen und Therapieansprechen

Meeting Abstract

  • Mir Alireza Hoda - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Petra Heffeter - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Ute Jungwirth - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Christine Pirker - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Michael Micksche - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Walter Klepetko - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich
  • Walter Berger - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocFO1.9

doi: 10.3205/09dgt56, urn:nbn:de:0183-09dgt565

Published: November 20, 2009

© 2009 Hoda et al.
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Zielsetzung: Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist eine asbest-assoziierte, besonders therapieresistente Krebserkrankung mit weltweiter steigender Inzidenz und schlechter Prognose. Das mediane Überleben vom Beginn der Symptome beträgt 10 bis 17 Monaten. Ziel dieser Studie war es, das Verständnis der komplexen molekularen Veränderungen, die der Chemotherapieresistenz des MPM zugrunde liegen, zu verbessern.

Methode: Sechs Tumor-Primärzellkulturen aus Operationspräparaten und Pleuraergüssen von Patienten mit unterschiedlichen histologischen Subtypen des MPM (3 epithelial, 1 sarkomatös, 2 biphasisch) wurden untersucht. Als ersten Schritt wurden die Zellkulturen auf ihre Sensitivität gegenüber zehn klinisch verwendeten Chemotherapeutika untersucht. Mittels Westernblot Analyse wurde die Expression von den wichtigsten Resistenzproteinen mit Schwerpunkt auf membranäre Effluxpumpen erfasst.

Ergebnis: Die untersuchten Zelllinien zeigten ein stark differierendes chemotherapeutisches Ansprechen. Wie zu erwarten, waren Cis- und Oxaliplatin gegen die getesteten MPM weitgehend wirksam. Adriamycin and Imatinib hingegen waren nur bei 2/6 Zelllinien aktiv. Auch die Behandlung mit Gefitinib und Vinblastin war nur sehr begrenzt effektiv. Bemerkenswerterweise zeigten Etoposid, Paclitaxel und BCNU eine relativ starke und erfolgsversprechende Aktivität in vitro. Für alle untersuchten Verbindungen konnte mindestens 1 resistente Zelllinie identifiziert werden. Bezüglich der Analyse von Resistenzproteinen zeigte sich eine generell relativ niedrige Expression von ABC-Transportern ABCB1, ABCC1, ABCC2 und ABCG2. Des Weiteren konnte keine Korrelation des Therapieansprechens mit der Expression von B-cell lymphoma 2 (BCl-2), Excision Repair Cross Comlement Group 1 (ERCC1) oder Copper transporter (CTR1) gefunden werden. Beachtenswert war die starke Expression des lung resistance protein (LRP) in 4/6 Fällen.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass die Therapieresistenz des MPM sehr komplex reguliert ist und nicht primär auf Transporter-vermittelten Resistenzmechanismen beruht. Eine umfassende Charakterisierung der molekularen Veränderungen im MPM ist notwendig, um die komplexen Determinanten von Chemotherapieansprechen bzw. Resistenz zu verstehen.