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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Stellt die Lymphozyteninfiltration beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom einen unabhängigen prognostischen Marker dar?

Meeting Abstract

  • Luzie Schulte-Uentrop - Universität Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Gian Kayser - Universität Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Bernward Passlick - Universität Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg
  • Christian Stremmel - Universität Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocFO1.5

doi: 10.3205/09dgt52, urn:nbn:de:0183-09dgt521

Published: November 20, 2009

© 2009 Schulte-Uentrop et al.
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Zielsetzung: Das Lungenkarzinom gilt unter den soliden Tumoren eher als nicht immunogener Tumor. In dieser Untersuchung sollte die Bedeutung von Lymphozyten im Tumor bei Patienten mit Nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) untersucht und mit klinischen Parametern verglichen werden.

Methode: Es wurden 241 Patienten mit einem NSCLC und einem medianen Follow-up von 55 Monaten immunhistochemisch untersucht. Hierbei wurden die intratumoralen und peritumorale Lymphozyten analysiert. Neben der Gesamtzahl der Lymphozyten (CD3) wurden auch zytotoxische T-Zellen (CTL) mit CD8 und T-Helferzellen mit CD4 und CD25 Doppelfärbung nachgewiesen. Die CD3, CD4CD25 und CD8 positiven Zellen wurden mit klinischen Parametern und dem Überleben korreliert.

Ergebnisse: In dem untersuchten Kollektiv von 241 Patienten waren unter den klinischen Parametern das UICC-Stadium, T- und N-Klassifikation, Grading, der Bodymassindex und Alter signifikante Prognosefaktoren für das Überleben. Die Tumorentität spielte keine Rolle. Darüber hinaus waren die Gesamtlymphozyten (CD3) (p<0,0001), T-Helferzellen (CD4) (p=0,001), und CTLs (CD8) (p=0,005) wichtige signifikante prognostische Marker. Dies gilt für die einzelnen Lymphozytenpopulationen jedoch nur für die peritumoralen und nicht für die intratumoralen Lymphozyten. Die Prognose der Patienten war um so besser, desto höher die Anzahl der peritumoralen Lymphozyten war. Diese Effekte galten für Adenokarzinome und Großzelligekarzinome nicht für Plattenepithelkarzinome. Die Lymphozyten korrelierten mit der T-Klassifikation jedoch nicht mit dem N-Status od. dem UICC-Stadium. In der Multivariatenanalyse war die peritumorale Lymphozyteninfiltration ein unabhängiger Prognosefaktor, der noch höher gewertet wurde als das UICC-Stadium.

Schlussfolgerung: Auch bei NSCLC Patienten spielt die Infiltration mit peritumoralen Lymphozyten eine sehr wichtige Rolle für die Prognose, die unabhängig von dem UICC-Stadium ist. Die Lymphozyteninfiltration korreliert mit dem T-Status. NSCLC ist ein immunogener Tumor, weshalb auch bei dieser Tumorentität Immuntherapien sinnvoll erscheinen.