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Die konservative Therapie der nicht tumorbedingten Ösophagusperforation: Gibt es einen Konsens?
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Published: | October 22, 2008 |
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Zielsetzung: Nicht tumorbedingte Ösophagusperforationen stellten bis vor Kurzem eine absolute Operationsindikation dar, nicht zuletzt wegen der gefürchteten Mediastinitis. Die Op.- Mortalität betrug immerhin bis zu 40 %, was inakzeptabel erscheint.
Daher wird in den letzten Jahren im internationalen Schrifttum zunehmend über erfolgreiche konservativ-interventionelle Therpieoptionen berichtet.
Auch in unserer Klinik haben wir uns dieser Therapieform gewidmet und hatten bei den letzten 5 Patienten mit nicht tumorbedingter Ösophagusperforation gute Ergebnisse zu verzeichnen.
Methodik: Die in unserer Klinik von 2000 bis 2008 wegen einer nicht tumorbedingten Ösophagusperforation konservativ-interventionell behandelten Patienten, wurden retrospektiv analysiert. Unser besonderes Augenmerk galt klinischen und apparativen Daten, die uns veranlassten den konservativen Weg einzuschlagen, sowie den Behandlungsergebnissen.
Ergebnisse: 5 Patienten (m/w) mit nicht tumorbedingter Ösophagusruptur unterschiedlicher Ätiologie wurden konservativ behandelt. Leitsymptome waren sehr unterschiedlich und reichten von einer kaum vorhandenen Symptomatik bis hin zu starken thorakalen und epigastrischen Schmerzen mit den Zeichen der beginnenden Sepsis
Zur Diagnose wurde bei allen Patienten eine Computertomographie des Thorax mit oraler Kontrastierung durchgeführt. Die Therapie bestand in der Anlage einer Magensonde sowie der Einleitung einer parenteralen Ernährung gleichzeitig mit einer breiten antibiotischen Therapie. Bei vorhandenem Erguss wurde die betroffene Thoraxseite mit einer Thoraxdrainage versorgt. Weitere radiologische Kontrollen wurden je nach klinischem Verlauf durchgeführt.
Schlussfolgerung: Trotz unserer guten Ergebnisse in der konservativen Therapie der nicht tumorbedingten Ösophagusperforation, kann u. E die Indikation für diese Therapie noch nicht definitiv konkretisiert werden. Die Voraussetzung für einen Therapieerfolg ist eine rasche Diagnostik, adäquate suffiziente Ableitung sowie Schmerztherapie, eine breite antimikrobielle Therapie und frühen Verfahrenswechsel - Thorakotomie -, wenn die Klinik des Pat. es erfordert.