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Rheuma hautnah – Qualifizierung von Betroffenen für Ausbildungseinheiten in den Gesundheitsfachberufen
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Published: | September 18, 2024 |
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Einleitung: In Anlehnung an das Patient Partners Programm der Deutschen Rheuma-Liga, bei dem angehende Ärzte durch Betroffene geschult werden, startete 2020 das zweijährige Projekt „Rheuma hautnah – Auch in der Ausbildung“. Das Projekt der Deutschen Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen e.V. und der HS Gesundheit Bochum wurde durch die AOKen Rheinland/Hamburg und Nordwest gefördert. Seit 2022 läuft das dreijährige Anschlussprojekt „Chronisch krank hautnah – Auch in der Ausbildung“.
Mit „Rheuma hautnah“ sollen betroffene Ehrenamtliche zu Seminaren in Ausbildungsstätten der Gesundheitsfachberufe als Multiplikator*innen einheitlich qualifiziert werden und dadurch zu einer Verbesserung der Behandlungs- und Pflegesituationen von Betroffenen, zu einer Sensibilisierung von künftigen Gesundheitsfachkräften für die Bedürfnisse der Betroffenen sowie deren Zuführung zu Hilfen und Unterstützungsangeboten der Selbsthilfe beitragen.
Mit dem Anschlussprojekt „Chronisch krank hautnah“ sollen das Vorgängerprojekt verstetigt, das Konzept in andere Selbsthilfeverbände transferiert und die Multiplikator*innen in ihrer Tätigkeit vor Ort unterstützt werden.
Methoden: Es wurde ein evidenzbasiertes Curriculum erstellt, das jährlich geschult wird und folgende Inhalte aufgreift: 18 Erkrankungsbilder des rheumatischen Formenkreises und deren Auswirkung auf Pflege- und Behandlungssituationen, Aktivitäten- und Alltagsbewältigung sowie Leistungen und Hilfen der Deutschen Rheuma-Liga. Im Rahmen des Nachfolgeprojektes finden zusätzlich Reflexions- und Coaching- und Feedbackseminare zur Unterstützung der Multiplikator*innen statt.
Ergebnisse: Bis Februar 2024 konnten in fünf Schulungen 37 Multiplikator*innen qualifiziert werden. Sowohl die inhaltliche als auch methodische Ausgestaltung wurden mit gut bis sehr gut bewertet.
In etwa 10 Ausbildungsstätten in NRW fanden Seminare durch Multiplikator*innen statt. Die Rückmeldungen der Auszubildenden und Studierenden der Gesundheitsfachberufe zeigen, dass hierdurch der Blick auf die rheumatischen Erkrankungen verbessert wurde.
Schlussfolgerung: „Rheuma hautnah“ leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Situation rheumatisch Erkrankter und erhöht die Sichtbarkeit rheumatischer Erkrankungen innerhalb der Gesundheitsfachberufe. Mittlerweile wurden aus drei weiteren Bundesländern Multiplikator*innen geschult.
Offenlegungserklärung: Das Projekt wurde durch die AOKen Rheinland/Hamburg und Nordwest gefördert.