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Rheuma-VOR: Wartezeiten, Beschwerdedauer und Distanzen differenziert nach Erkrankungsbildern und Bundesländern
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Published: | September 18, 2024 |
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Einleitung: Innerhalb der Proof-of-Concept-Netzwerkstudie Rheuma-VOR wurden insgesamt 7.049 Patienten von den 2.340 zuweisenden Primärversorgern mit der Verdachtsdiagnose rheumatoide Arthritis (RA), Psoriasisarthritis (PsA) oder axiale Spondyloarthritis (axSpA) gemeldet, wovon 1.537 Diagnosen von den 72 teilnehmenden Rheumatologen bestätigt wurden [1]. Auf die großen versorgungsspezifischen Unterschiede wurde bereits hingewiesen [2].
Methoden: Im Fokus stehen die 1.537 bestätigten Diagnosen. Diese werden differenziert nach Erkrankungsbild, Bundesland, Wartezeiten, Beschwerdedauer und Distanzen zum Rheumatologen betrachtet.
Ergebnisse: Bei 889 Patienten (Alter im Mittel: 60±15 Jahre, BMI: Mw 27,6±5,3) wurde eine RA diagnostiziert. Die Wartezeit nach Verdachtsmeldung betrug im Mittel 26±30 Tage, während die 409 Patienten mit einer PsA (Alter im Mittel: 49±13 Jahre, BMI: Mw 28,1±5,4) fast 38±52 Tage und die 238 axSpA-Patienten (Alter im Mittel: 39±13 Jahre, BMI (Mw 27,2±5,6) 30±28 Tage bis zur Diagnose warteten. Die Beschwerdedauer war bei den axSpA-Patienten mit 52,5±72,5 Monaten deutlich länger als bei der RA oder PsA mit 10,7±3,3 respektive 34,3±65,3 Monaten.
Betrachtet man die bundeslandspezifischen Wartezeiten, zeichnen sich ebenfalls deutliche Unterschiede ab. Im Saarland warteten die Patienten im Mittel 70±80 Tage auf einen Rheumatologentermin, während in Berlin lediglich 11±7 Tage bis zum Abklärungstermin vergingen. In Rheinland-Pfalz betrug die Wartezeit 30±32 Tage, wobei die 16±15 Tage zur 15- Minuten-Sichtungssprechstunde bereits inkludiert sind. In Niedersachsen dauerte es 25±25 Tage.
Die Distanzen zum Rheumatologen waren in Berlin 19±40 km am kürzesten und in Rheinland-Pfalz mit 45±37 km am weitesten.
Erfreulicherweise unterschied sich über alle Bundesländer hinweg die Wartezeit und Beschwerdedauer nicht anhand der Wohnortgröße (Cut-off 20.000 Einwohner). Jedoch fuhren Patienten vom Land mehr als 10 km weiter zum Rheumatologen.
Schlussfolgerung: Eine Übereinstimmung mit der Literatur besteht weitestgehend. Weitere Subanalysen werden auf der Tagung präsentiert.
Offenlegungserklärung: Der Aufbau von Rheuma-VOR wurde aus Mitteln des Innovationsfonds von 2017 bis 2021 gefördert. Fördernummer: 01NVF16029.
Literatur
- 1.
- Dreher M, Witte T, Hoeper K, Assmann G, Proft F, Poddubnyy D, Murawski N, Triantafyllias K, Grodd M, Graf E, Fichtner UA, Binder H, Zeidler J, Hoeper JR, Callhoff J, Karberg K, Trautwein A, Tibyampansha D, Wojnowski L, Schmidt RE, Schwarting A. Rheuma-VOR study: optimising healthcare of rheumatic diseases by multiprofessional coordinating centres. Ann Rheum Dis. 2024 Jan 11;83(2):184-93. DOI: 10.1136/ard-2023-224205
- 2.
- Hirsch S, Hoeper K, Meyer-Olson D, Schwarting A, Gente K, Dreher M, Hoeper J, Witte T, Thiele T. Die Subanalyse von Rheuma-VOR zeigt den erheblichen Bedarf der rheumatologischen Versorgung auf [The subanalysis of Rheuma-VOR demonstrates a considerable need for rheumatological care]. Z Rheumatol. 2024 Mar 8. German. DOI: 10.1007/s00393-024-01490-2