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Ultraschalldiagnostik als mögliches Tool zur Detektion von Osteoproliferationen bei Psoriasis Arthritis und mögliche Assoziation ausgewählter Autoantikörper mit Osteoproliferationen
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Published: | August 30, 2023 |
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Einleitung: Die Diagnose einer Psoriasis-Arthritis (PsA) ist aufgrund der unterschiedlichen Manifestationen mit Mon-, Oligo- oder Polyarthritis, Enthesitis und Spondylitis sowie dem fehlenden Nachweis von Autoantikörper erschwert. HLA-B27 ist nur bei etwa ¼ der Patient*innen positiv. Aufgrund dessen kommt es immer noch zur Verzögerung der Diagnosestellung. Radiographisch lassen sich knöchernen Veränderungen (Knochenneubildungen, Enthesiophyten, Kapselverkalkungen – nachfolgend als NBF zusammengefasst) nachweisen. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, ob auch mithilfe der ubiquitär und rasch verfügbaren Sonographie die Osteoproliferationen diagnostiziert werden können. Zusätzlich wurde untersucht ob ausgewählte Antikörper mit einer PsA oder dem vermehrten Auftreten der NBF assoziiert sind. Der schnellere Nachweis von Osteoproliferationen im Rahmen der PsA könnte zu einer frühzeitigeren Diagnosestellung führen.
Methoden: Es wurden 76 Patient*innen, welche die CASPAR-Kriterien (Classification Criteria for Psoriatic Arthritis) der PsA erfüllen, in die Studie eingeschlossen. Es erfolgten Röntgenbilder der Hände und Füße. Nach Erstellung eines standardisierten Ultraschallprotokolls wurden die Knochenoberflächen der Hände und Füße untersucht. Die Bestimmung erfolgte semiquantitativ (kein Nachweis vs. Nachweis). Die Befunde wurden mit dem Resultat der Röntgenuntersuchung als Goldstandard verglichen und zusätzlich die Inter- und Intrarater-Reabilität der Sonographie untersucht. Serologisch erfolgte mithilfe von ELISA die Bestimmung der Autoantikörper gegen Calpastatin, LL-37, ADAMTSL5 und Gliadin.
Ergebnisse: Osteoproliferative Veränderungen konnten bei 42 (56%) Patient*innen im Röntgen detektiert werden. All diese Patient*innen wurden auch mithilfe der Sonographie als positiv detektiert (s. Abbildung 1 [Abb. 1]). Zusätzlich konnten in der Sonographie weitere 30 Patient*innen mit osteoproliferative Veränderungen nachgewiesen werden. In der multivariablen Analyse war der Nachweis von Antikörper gegen LL-37 mit Osteoproliferationen der Füße im Röntgen assoziiert (OR 0,005, 95% KI 1,6–15,2). Eine Assoziation der Antikörper gegen Gliadin, ADAMTSL5 und Calpastatin zur PsA zu NBF lag nicht vor. Es konnte eine gute Interrater-/Intrarater-Reabilität gezeigt werden.
Schlussfolgerung: PsA-assoziierte Osteoproliferationen konnten in dieser Studie sowohl radiographisch als auch sonographisch detektiert werden. Im Gegensatz zum Röntgen- ist das Ultraschallgerät ubiquitär in den rheumatologischen Praxen verfügbar. Der Einsatz der Sonographie zur Detektion PsA-assoziierter Osteoproliferationen könnte eine frühere Diagnosestellung der PsA ermöglichen. Die untersuchten Antikörper können nicht als Screeningtest für die PsA empfohlen werden, jedoch kann LL-37 möglicherweise einen Hinweis auf die Ausbildung von Osteoproliferationen geben.