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Negative Assoziation von erhöhten Harnsäurewerten mit erniedrigter Knochenmineraldichte in prä-, aber nicht in postmenopausalen Frauen mit rheumatoider Arthritis
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Published: | August 30, 2023 |
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Einleitung: Die rheumatoide Arthritis (RA) stellt als chronisch-entzündliche Erkrankung einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Osteoporose bei Männern und Frauen dar. Der Einfluss der Harnsäure auf den Knochenstoffwechsel bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist unklar. Höhere Harnsäurespiegel wurden mit höheren T-Werten und weniger Knochenbrüchen bei postmenopausalen Frauen in Verbindung gebracht. Diese Analyse beschäftigte sich mit der Frage, wie sich der Harnsäurespiegel auf die Knochenmineraldichte und die Entwicklung einer Osteoporose bei Patientinnen mit RA auswirkt und ob es dabei einen Einfluß der Menopause gibt.
Methoden: Rh-GIOP ist eine prospektive, monozentrische Beobachtungsstudie zu Glucocorticoid-induzierter Osteoporose bei PatientInnen mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Alle Frauen mit einer RA wurden in die Analyse einbezogen. Zur Bewertung des Zusammenhangs zwischen den Harnsäurespiegeln und den minimalen T-Werten, die an der Lendenwirbelsäule, der Gesamthüfte oder dem Oberschenkelhals gemessen wurden, wurde eine lineare Regression mit Adjustierung für verschiedene Störfaktoren genutzt. Ein Interaktionsterm wurde einbezogen, um unterschiedliche Zusammenhänge bei prä- und postmenopausalen Frauen zu bewerten.
Ergebnisse: Bei 165 Patientinnen mit RA war der Menopausenstatus dokumentiert: 16 waren prämenopausal (Alter 40,3±7,8) und 149 postmenopausal (Alter 64,5±9,7). Postmenopausale Patientinnen hatten wie erwartet niedrigere T-Werte als prämenopausale Patientinnen. In der Analyse der Gesamtstichprobe war die Harnsäure nicht mit den T-Werten assoziiert (Regression -0,08; p=0,43), aber unter Einbeziehung des Interaktionsterms stellte sich heraus, dass die Harnsäure bei prämenopausalen Frauen stark negativ mit den T-Werten assoziiert war (Slope -1,02; p=0,008, Abbildung 1 [Abb. 1]).
Schlussfolgerung: Die Harnsäurespiegel scheinen bei prämenopausalen, nicht aber bei postmenopausalen Frauen mit RA negativ mit der Knochenmineraldichte assoziiert zu sein. Dies könnte auf eine unterschiedliche Wirkung der Harnsäure auf den Knochenstoffwechsel in Abhängigkeit vom Hormonstatus der Frauen zurückzuführen sein. Als Limitation ist zu beachten, dass die Stichprobengröße bei prämenopausalen Frauen mit RA relativ klein war. Daher sollten diese Ergebnisse in einer unabhängigen größeren Kohorte überprüft werden.