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Unerwünschte Nebenwirkungen unter B-Zell-gerichteten Therapien in einem großen monozentrischen Kollektiv
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Published: | August 31, 2022 |
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Einleitung: B-Zell-gerichtete Therapien mit den monoklonalen Antikörpern Rituximab (RTX) und Belimumab (BEL) sind als Therapie bei der rheumatoiden Arthritis (RA), ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) und dem Systemischen Lupus erythematodes (SLE) etabliert. Sie werden in der Regel gut vertragen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind jedoch möglich. Zu diesen zählen Blutbildveränderungen, sekundäre Antikörpermangel, Infektionen oder allergische Reaktionen. Unzureichend bekannt ist, inwiefern Risikofaktoren für das Auftreten einzelner UAW existieren. Ziel dieser Studie ist es, verschiedene Patientengruppen hinsichtlich des Auftretens von UAW unter Therapie mit RTX oder BEL zu untersuchen.
Methoden: Monozentrische retrospektive Analyse klinischer Routinedaten. Hierfür wurden im Zeitraum von 2010 bis 2020 alle Patienten, die RTX oder BEL erhielten, untersucht. Neben epidemiologischen Daten wurden Grunderkrankung, Zahl der Therapien und Therapiedauer, Patientenjahre und die weitere Behandlungsgeschichte erfasst. UAW wie Infektionen und antiinfektives Management, Anaphylaxie, onkologische Begleiterkrankungen, Blutbildveränderungen und Immunglobulinmangel wurden untersucht. Die Therapie mit RTX umfasste Patienten mit RA, AAV und sonstige Erkrankungen. BEL (SLE) stellt eine eigene Gruppe dar. Zunächst wurden Gruppenvergleiche durchgeführt, um Unterschiede der Patientenkollektive zu bestimmen. Anschließend fanden weitergehende Analysen innerhalb der Gruppen statt, um prädiktive Faktoren zum Auftreten von UAW, Therapieabbruch und Wirkverlust zu identifizieren.
Ergebnisse: 466 Patienten wurden gescreent. Nach Ausschluss inkompletter Datensätze wurden 385 RTX- und 23 BEL-Patienten ermittelt. In der RTX-Gruppe wiesen 239 eine RA auf, 102 Patienten wurden aufgrund einer AAV behandelt, 44 fielen in die Gruppe “Sonstige Erkrankungen”. Nach Auswertung vorläufiger Daten waren RA-Patienten im Mittel 63,6±11,2 Jahre, AAV 60,6±15,3 Jahre und Sonstige 51,8±19,3 Jahre alt.
22/23 (05,6%) der SLE-Patienten waren weiblich und hatten ein medianes Alter von 48 Jahren (23–76). Verfügbar waren 3,2±1,9 BEL-Patientenjahre, das mittlere Follow-up lag bei 7,9±4,9 Monaten.
Im RTX-Kollektiv entwickelten 57,9% der untersuchten Fälle irgendeine UAW, bei BEL waren es 73,9%. Insgesamt waren Blutbildveränderungen die häufigste UAW, diese führten jedoch nur selten zu einem Abbruch der Therapie. Bei den sonstigen Erkrankungen traten Infektionen am häufigsten auf. Mit einer Odds Ratio von 1,560 ergab sich eine höhere Rate an Therapieabbrüchen unter RTX (19%) im Vergleich zu BEL (13%).
Schlussfolgerung: UAW traten unter B-Zell gerichteten Therapien recht häufig auf. Nur ein Teil der UAW war verantwortlich für einen Therapieabbruch oder eine Umstellung. Weitere Analysen werden prädiktive Faktoren für das Auftreten von UAW und Therapieabbrüchen zum Ziel haben.
Offenlegungserklärung: Die Autoren geben keine Interessenskonflikte an.