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Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

15.09. - 18.09.2021, virtuell

Prädiktoren einer Remission bei Granulomatose mit Polyangiitis im Langzeitverlauf

Meeting Abstract

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  • Peter Oelzner - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Felix Wegmann - Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Alexander Pfeil - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Gunter Wolf - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). sine loco [digital], 15.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocVK.14

doi: 10.3205/21dgrh181, urn:nbn:de:0183-21dgrh1810

Published: September 14, 2021

© 2021 Oelzner et al.
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Einleitung: Das Erreichen einer stabilen Remission zählt zu den wesentlichen Therapiezielen bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden. Das Ziel unserer Studie bestand in der Analyse von Remissionshäufigkeit und Prädiktoren einer Remission im Langzeitverlauf bei Granulomatose mit Polyangiitis (GPA).

Methoden: 88 Patienten mit GPA (45 Männer und 43 Frauen, Alter bei Diagnose 56,1 ± 15,5 Jahre, 85 % Remissionsinduktion mit Cyclophosphamid) wurden im Mittel über 8,3 Jahre nachbeobachtet. Die Patienten wiesen in 73,9 % eine renale Beteiligung, in 63,6 % HNO-Manifestationen und in 54,5 % eine pulmonale Beteiligung auf. Initial, nach Remissionsinduktion (RI) und bei der letzten Visite wurden über 100 Parameter erhoben. Endpunkt der Analyse war das Vorliegen einer Remission, definiert als Birmingham Vasculitis Activity Score (BVAS) von 0 zum Zeitpunkt der letzten Visite. Mittels univariater und multivariater Verfahren (binär logistische Regressionsanalyse) wurden Prädiktoren einer Remission ermittelt.

Ergebnisse: Eine Remission bei der letzten Visite lag bei 70,5 % der GPA-Patienten vor. Sowohl vor RI als auch nach RI zeigten Patienten mit späterer Remission im Vergleich zu jenen ohne Remission eine signifikant bessere Nierenfunktion (p<0,001), eine geringere Proteinurie im 24-h-Sammelurin (p=0,001 bzw. p<0,001) sowie in der Protein-Kreatinin-Ratio (p<0,001) und eine geringer ausgeprägte Anämie (p<0,01). Während der initiale BVAS bei Patienten mit Remission nur gering signifikant niedriger war als bei Patienten ohne Remission (12,1 ± 5,5 vs. 14,6 ± 4,7; p=0,028), zeigten sich nach RI hochsignifikante Differenzen mit einem mehr als doppelt so hohem BVAS bei Patienten ohne spätere Remission (4,9 ± 3,4) im Vergleich zu Patienten mit Remission (2,3 ± 2,8; p=0,001). Die PR3-ANCA zeigten nach RI und bei der letzten Visite hochsignifikant niedrigere Werte als initial (p<0,001), wiesen jedoch keine Assoziation mit dem Remissionsstatus auf. In der multivariaten Analyse waren niedriges Kreatinin (p=0,020) und niedriger BVAS nach RI (p=0,045) Prädiktoren einer späteren Remission. Für jeden zusätzlichen Punkt im BVAS nach RI sinkt die Remissionswahrscheinlichkeit um 21 %. Ferner zeigte sich eine signifikante Beziehung zwischen Remission und niedrigen Vasculitis Damage-Index (p=0,036).

Schlussfolgerung: Für eine Remission der GPA im Langzeitverlauf sind in erster Linie die rasche therapeutische Kontrolle der renalen Beteiligung und ein niedriger BVAS nach RI von Bedeutung.

Disclosures: Kein Interessenkonflikt