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Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

15.09. - 18.09.2021, virtuell

Statusbericht des GeVas-Registers: Gemeinsames Vaskulitis-Register im deutschsprachigen Raum zur prospektiven Auswertung des Langzeitverlaufs von Vaskulitis-Patienten

Meeting Abstract

  • Pia Wallmeier - UKE, Hamburg
  • Fabian Schubach - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum Klinische Studien, Freiburg im Breisgau
  • Peer Malte Aries - Dr. Aries, Dr. Bremer, Prof. Wollenhaupt & Kollegen, Zentrum für Rheumatologie, klinische Immunologie, Hamburg
  • Phillip Bremer - Dr. Aries, Dr. Bremer, Prof. Wollenhaupt & Kollegen, Zentrum für Rheumatologie, klinische Immunologie, Hamburg
  • Ina Kötter - UKE, Hamburg; Klinikum Bad Bramstedt GmbH, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt
  • Jana Petersen - Klinikum Bad Bramstedt GmbH, Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Bad Bramstedt
  • Claudia Metzler - Barmherzige Brüder, Regensburg
  • Peter Lamprecht - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel
  • Christof Iking-Konert - UKE, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). sine loco [digital], 15.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocVK.02

doi: 10.3205/21dgrh169, urn:nbn:de:0183-21dgrh1695

Published: September 14, 2021

© 2021 Wallmeier et al.
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Einleitung: Vaskulitiden sind seltene Erkrankungen mit einer Prävalenz von weniger als 5 auf 100.000 Einwohner. Der Langzeitverlauf dieser Erkrankungen wurde bisher nur in überwiegend monozentrischen Kohortenstudien verfolgt. Die Aussagekraft dieser Studien ist u.a. durch die bis auf wenige Ausnahmen monozentrische Patientenerfassung und die retrospektive Methodik limitiert.

Das Gemeinsame Vaskulitis Register (GeVas) ermöglicht es, den Krankheitsverlauf eines großen Patientenkollektivs in einem prospektiven, webbasierten, pseudonymisierten und multizentrischen Verfahren langfristig zu verfolgen. Im GeVas-Register können alle Patienten mit einer neu diagnostizierten Vaskulitis oder mit bekannter Vaskulitis und einer Therapieumstellung bei einem Rezidiv eingeschlossen werden.

Methoden: Einschlusskriterien: Patienten mit Vaskulitiden gemäß CHCC-Nomenklatur, die in den vergangenen sechs Monaten die Erstdiagnose einer Vaskulitis oder eine Therapieumstellung bei Rezidiv erhalten hatten. Planmäßig sollen Patienten in Deutschland, Österreich und den deutschsprachigen Kantonen der Schweiz rekrutiert werden. Die Dokumentation erfolgt systematisch, webbasiert in einem eigenentwickelten eCRF auf der Basis von HTML und JavaScript. Dokumentiert werden zunächst im dreimonatigen Intervall und im Weiteren halbjährlich für zunächst 36 Monate: demografische Daten, Diagnose, Diagnosezeitpunkt, Organbeteiligung, Organschäden, Krankheitsverlauf, Therapieansprechen und -nebenwirkungen. Die Studienplanung sieht eine regelmäßige deskriptiv-statistische Auswertung vor.

Ergebnisse: Im Juni 2019 wurde der erste Patient eingeschlossen. Zum Stichtag 30.03.2021 waren 17 Zentren initiiert, davon 16 Krankenhäuser und eine Praxis (bisher alle in Deutschland). Für weitere fünf Zentren lag ein positives Ethikvotum vor, für ein weiteres Zentrum war ein Votum beantragt und weitere 19 Zentren haben Interesse an der Registerteilnahme signalisiert.

Eingeschlossen waren 273 Vaskulitis-Patienten. Bei der letzten Interimsanalyse im Herbst 2020 ergab sich folgende Verteilung der Vaskulitisentitäten: 36,4% GPA; 30,6% RZA; 11,0% MPA; 8,1% EGPA und 4,0% Morbus Behcet. Die Mehrheit der Patienten wurde aufgrund einer Neudiagnose in das Register aufgenommen (62,4%). Zum damaligen Stand waren 57,8% der Patienten Frauen (42,2% Männer). Präsentiert wird ein Update.

Schlussfolgerung: 2019 gelang die Etablierung des GeVas Registers und seitdem werden multizentrisch Patienten rekrutiert. Es handelt sich um das erste Register in dieser Form im deutschsprachigen Raum. Es werden erste detaillierte Ergebnisse berichtet.

Disclosures: Unterstützt wurde das Register von: Roche Pharma, Vifor Pharma, DGRh, John-Grube-Foundation.