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Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft und Schwangerschaftsausgang bei Patientinnen mit SpA – Daten aus dem deutschen Schwangerschaftsregister RHEKISS
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Published: | September 14, 2021 |
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Einleitung: Daten von 65 schwangeren Frauen mit Spondyloarthritiden (SpA) zeigten, dass eine erhöhte Krankheitsaktivität zu Beginn der Schwangerschaft und das Absetzen einer TNFi Therapie im ersten Trimenon mit dem Auftreten von Schüben während der Schwangerschaft [1] assoziiert ist. In der Analyse wird die Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft und des Schwangerschaftsausgangs bei SpA-Patientinnen mit und ohne bDMARDs zur Konzeption verglichen.
Methoden: Daten der prospektiven deutschen Kohortenstudie Rhekiss. Patientinnen mit entzündlich- rheumatischen Erkrankungen konnten bis zur 20. Schwangerschaftswoche unabhängig von der medikamentösen Therapie eingeschlossen werden. Informationen zu Therapie, Erkrankung, Verlauf und Ausgang der Schwangerschaft wurden von Rheumatologen und Patientinnen erfasst. Für diese Analyse wurden SpA Schwangerschaften selektiert und entsprechend ihrer bDMARD Behandlung zur Konzeption eingeteilt.
Ergebnisse: Von 140 in die Analyse eingeschlossenen SpA Schwangerschaften waren 74 (53%) zum Zeitpunkt der Konzeption ohne bDMARD Exposition (Gruppe A), 38 (27%) waren zur Konzeption noch bDMARD exponiert, setzten dann jedoch ab (Gruppe B) und 28 (20%) waren bei Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft bDMARD exponiert (Gruppe C). Am häufigsten wurden Certolizumab (50%), Adalimumab (20%), Etanercept (8%) und Infliximab (8%) eingesetzt. Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die Baseline Charakteristika. Im Schwangerschaftsverlauf waren Flares am häufigsten in Gruppe B: Bei 21% im ersten Trimenon, 38% im zweiten und 39% im dritten Trimenon. Diese Anteile betrugen in Gruppe A 20%, 25% und 21% und in Gruppe C 8%, 20% und 0%. Unterschiede zeigten sich auch im Verlauf des globalen Arzturteils (Abbildung 1 [Abb. 1]). Während die Krankheitsaktivität in Gruppe A relativ stabil verlief, war sie in Gruppe B während und nach der Schwangerschaft erhöht. Patientinnen der Gruppe C hatten die geringste Krankheitsaktivität.
Von 137 Einlingsschwangerschaften endeten 130 (95%) mit einer Lebendgeburt. In jeder Gruppe gab es 2 Frühaborte. Eine Schwangerschaft in Gruppe A wurde in Woche 22 wegen des Verdachts auf eine Fehlbildung terminiert. Von den Drillingen wurde einer lebend zur Welt gebracht. Alle Kinder der Zwillingsschwangerschaften wurden gesund geboren.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser SpA-Patientenpopulation bestätigen, dass das Absetzen von bDMARDs nach der Konzeption mit einer höheren Krankheitsaktivität und Flares während und nach der Schwangerschaft assoziiert ist. Eine bDMARD Exposition bei Konzeption ging nicht mit häufigeren Komplikationen einher.
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