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Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

15.09. - 18.09.2021, virtuell

Outcome von metaphysär verankerten, inversen Schulterprothesen bei RheumapatientInnen

Meeting Abstract

  • Magdalena Gilg - Klinik Oberammergau Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau
  • Michael Neumann - Klinik Oberammergau Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau
  • Elisabeth Kremling - Klinik Oberammergau Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau
  • Kathrin Ritter - Klinik Oberammergau Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau
  • Martin Arbogast - Klinik Oberammergau Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie, Oberammergau

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2021, 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). sine loco [digital], 15.-18.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocRO.02

doi: 10.3205/21dgrh138, urn:nbn:de:0183-21dgrh1383

Published: September 14, 2021

© 2021 Gilg et al.
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Text

Einleitung: Ziel bei der endoprothetischen Versorgung des rheumatischen Schultergelenks ist ein möglichst knochenerhaltendes Verfahren zu wählen, um für spätere Revisionsoperationen noch ausreichend Verankerungsmöglichkeiten im Knochen zu haben. Bisher war die Implantation eines Humeruskopfersatzes bei RheumatikerInnen der Goldstandard. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass bei über 50% der RheumapatienInnen die Rotatorenmanschette, bei relativer Schmerzfreiheit und guter Funktion, bereits ausgedünnt und strukturell verändert ist, so dass im Verlauf mit einem Humeruskopfhochstand der Oberflächenprothese mit Funktionsverlust und Schmerzzunahme zu rechnen ist. Im Gegensatz zur Therapie der Cuff- Arthropahtie beim Nicht- Rheumatiker, wo inverse, metaphysär verankerte und somit knochensparende S-TEP bereits regelrecht implantiert werden, gibt es noch keine ausreichenden Daten für RheumapatientInnen mit osteoporotischer Knochenqualität. Ziel dieser Studie war es, das Outcome vom metaphysär verankerten, inversen Schulter- TEPs bei PatientInnen mit entzündlich- rheumatischen Gelenkserkrankungen zu untersuchen.

Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie aller RheumapatientInnen durchgeführt, die zwischen 2016 und 2019 an unserer Abteilung eine metaphysär verankerte iSTEP erhalten haben. Bei 24/30 PatientInnen war die Nachuntersuchung mit einem minderst Follow-up von 24 Monaten möglich. Prothesenüberleben, Komplikationen und funktionelles Outcome wurde analysiert.

Ergebnisse: Zwischen Erstdiagnose und Implantation der iSTEP vergingen im Mittel 27 Jahre (8-46 Jahre). Die Mehrheit der PatientInnen war weiblich (n=21, 88%) und hatte eine Rheumatoide Arthritis als Grunderkrankung (n=17, 81%). Das mittlere Follow-up betrug 39 Monate (12-59 Monate). Zwei PatientInnen sind während des Nachbeobachtungszeitraums verstorben. Bei 22/24 (92%) iSTEPs wurde eine Auffüllung mit autologen Knochen (corticospongiösen Span) durchgeführt. Das durchschnittliche PatientInnenalter zum Zeitpunkt der iSTEP Implantation war 63 Jahre (31-88 Jahre). Bei 4 (17%) PatientInnen wurde eine Revisionsoperation der iSTEP durchgeführt. Bei einer Patientin trat 42 Monate nach Primärimplantation ein periprothetischer Infekt auf, bei zwei Patientinnen diskonnektierte sich die Glenosphäre von der Basisplatte nach 1 Woche bzw. nach 3 Monaten durch ein Bagatelltrauma und bei einer weiteren Patientin kam es zu einer aseptischen Lockerung der Basisplatte. In allen Fällen war ein partieller Komponentenwechsel ausreichend. Die schmerzfreie Anteversion betrug im Mittel 118° (60-160) und die schmerzfreie Abduktion 107 ° (60-160) beim letzten Follow- up. Der Schmerzwert auf der Visuellen Analog Skala wurde im Mittel mit 1,4 (0-3) beim letzten Follow- up angegeben.

Schlussfolgerung: Die funktionellen Ergebnisse zeigen einen zufriedenstellenden Bewegungsumfang und eine sehr gute Schmerzkontrolle in unserem PatientInnenkollektiv. Trotz langjähriger Krankheitsdauer und schlechter Knochenqualität, kam es bei keinem der PatientenInnen zu einer Lockerung oder einem Ausbruch der metaphysären Prothesenkomponente. Es sind jedoch Langzeitstudien mit einer höheren PatientInnenanzahl notwendig um Spätkomplikationen zu analysieren.

Disclosures: keine