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Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

09.09. - 12.09.2020, virtuell

Evaluation eines Modellprojekts zur interdisziplinären universitären Lehre in der Rheumatologie

Meeting Abstract

  • Rebecca Hasseli - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Silas Pfeiffer - Klinische Psychologie und Psychotherapie, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Christiane Hermann - Klinische Psychologie und Psychotherapie, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Katrin Richter-Bastian - Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen, Universitätsklinikum Gießen - Marburg, Standort Marburg
  • Ulrike Hoffmann - Logopädische Praxis, Friedberg-Ossenheim
  • Marlene Tschernatsch-Gerriets - Klinik für Neurologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Ulf Müller-Ladner - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Uwe Lange - Campus Kerckhoff, Justus-Liebig-Universität Gießen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Deutscher Rheumatologiekongress 2020, 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh). sine loco [digital], 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocVS.11

doi: 10.3205/20dgrh196, urn:nbn:de:0183-20dgrh1966

Published: September 9, 2020

© 2020 Hasseli et al.
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Text

Einleitung: Die medizinische Versorgung chronisch erkrankter Patienten ist komplex und erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Vor allem im Bereich der internistischen Rheumatologie ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, unter Berücksichtigung der somatischen und psychosozialen Einflussfaktoren Voraussetzung für den nachhaltigen Behandlungserfolg. Dennoch kommen die Aspekte der interprofessionellen Arbeit im Studium und in der Ausbildung von ÄrztInnen und PsychologInnen zu kurz und werden dadurch im klinischen Alltag wenig gelebt. Aus diesem Grund wurde ein innovatives Lehrkonzept an der Justus-Liebig-Universität Giessen konzipiert, um Psychologie- und Medizinstudierende erstmalig gemeinsam zu unterrichten. Die erstmalige Durchführung wurde von den Studierenden evaluiert, um das Interesse an solch einer Veranstaltung zu untersuchen und ggf. das Lehrkonzept weiter zu optimieren.

Das Hauptziel der Veranstaltung ist die Implementierung interprofessioneller Arbeit in die Ausbildung des medizinischen Personals. Am Beispiel von rheumatologischen Patienten können Studierende praxisnah erfahren, wie eine Behandlung im interdisziplinären Team realisiert werden kann. In der Evaluation lag der Fokus u.a. auch auf dem Wissenszuwachs und das Interesse der Studierenden an der Veranstaltung.

Methoden: Über einen Zeitraum von einer Woche erhalten die Studierenden Einblicke in die Bereiche der Physio- und Schmerz(psycho)therapie, Neurologie, Allgemeinmedizin und Logopädie. Durch praktische Übungen wird das theoretische Wissen in die Praxis übertragen und gefestigt. In der anonymen Evaluation wurden folgenden Punkte beurteilt:

  • Interesse am Thema vor & nach der Veranstaltung
  • Wissen über die Thematik vor & nach der Veranstaltung
  • Sinnvolle Gliederung der Veranstaltung
  • Anwendbarkeit des erlernten Wissens
  • Querbezüge zu Themen außerhalb der Veranstaltung
  • Gesamtbeurteilung

Ergebnisse: An der Veranstaltung nahmen im Wintersemester 2019/20 14 Studierende (7 Psychologie, 7 Medizin, ♂= 5, ♀=9) teil. In der anonymen Evaluation wurden die oben genannten Punkte wie folgt evaluiert:

  • Wissen über das Thema:
  • Anwendbarkeit
  • Interesse am Thema
  • Sinnvolle Gliederung der Veranstaltung
  • Anwendbarkeit
  • Querbezüge der Veranstaltungen
  • Gesamtbeurteilung

Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in der medizinischen Versorgung chronisch erkrankter Patienten mit komplexen Erkrankungen, v.a. in der internistischen Rheumatologie, erforderlich. Dennoch werden die Aspekte der interprofessionellen Arbeit im Studium der Medizin und Psychologie unzureichend thematisiert. Im Rahmen des hier vorgestellten Lehrkonzepts erarbeiten Studierenden der Psychologie und Medizin gemeinsam theoretische Inhalte zum Thema psychologische Schmerztherapie und der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und haben im Anschluss Gelegenheit das erworbene Wissen praxisnah in interdisziplinären Behandlungsteams umzusetzen. Die Evaluation der Veranstaltung zeigt das große Interesse der Studierende an solch einem interprofessionellen Lehrkonzept.

Disclosures: None declared