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Dauer bis zum Schwangerschaftseintritt bei Patientinnen mit Rheumatologischen Erkrankungen
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Published: | October 8, 2019 |
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Einleitung: Prospektive Beobachtungstudie zur Dauer bis zum Schwangerschaftseintritt in Monaten (Time-to-pregnancy, TTP) bei rheumatischer Grunderkrankung. Zusätzlich wurden der Einfluss zuvor definierter Erkrankungsgruppen sowie des Alters der Patientinnen zum Zeitpunkt der Konzeption auf die TTP untersucht.
Methoden: Von 20013 – 2018 wurden 187 Schwangerschaften (SS) von Patientinnen mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis im Rahmen einer nicht-interventionellen Registerstudie (TÜRIRE, Ethiknummer: 450/2013BO2) in Bezug auf die TTP ausgewertet. Die Patientinnen wurden in vier Gruppen unterteilt: entzündliche Gelenkerkrankungen (Gruppe 1), Kollagenosen (Gruppe 2), Vaskulitiden (Gruppe 3) und autoinflammatorische Erkrankungen (Gruppe 4).
Ergebnisse: Medianes Alter bei Eintritt der SS waren 32 Jahre (Verteilung: 17-42 Jahre), die mittlere Krankheitsdauer lag bei 7,5 Jahre (Verteilung: 0-33 Jahre). Die meisten Patientinnen ließen sich mit 58% der Gruppe der entzündlichen Gelenkerkrankungen (RA und SpA) zuordnen, gefolgt von der Gruppe der Kollagenosen (32%), Vaskulitiden (6%) und autoinflammatorischen Erkrankungen (4%).
Der Median der TTP lag bei 3 Monaten (0-48 Monate), wobei die Gruppe der entzündlichen Gelenkerkrankungen (Median 2 Monate, [0-48]) und Vaskulitiden (Median 1 Monat, [0-4]) darunter lag. Bei den Kollagenosen (Median 3,5 Monate, [0-48]) und autoinflammatorischen Erkrankungen (Median 4 Monate, [0-36]) dauerte es dagegen länger bis eine Schwangerschaft eintrat.
Es zeigte sich eine signifikante Korrelation der TTP mit dem Alter (|r|>0,2, p<0,01). Die Kovarianzanalyse adjustiert auf das Alter der Patientinnen ergab einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen bezogen auf TTP (p<0,05).
Schlussfolgerung: Die mediane TTP liegt bei Patientinnen mit rheumatischer Grunderkrankung bei etwa drei Monaten. Die TTP kann neben Zigarettenrauchen und Übergewicht [1] auch durch chronische Erkrankungen [2], [3] beeinflusst werden. Unsere Daten zeigen, dass auch die Art der rheumatischen Erkrankung einen Einfluss auf die TTP haben kann. Für Patientinnen mit SLE; SpA, RA und Morbus Behçet konnten Henes M et al. [4], [5] zeigen, dass das Anti-Müller Hormon (AMH) reduziert ist. Da das AMH mit der follikulären Reserve korreliert, ist eine mögliche Erklärung für eine verlängerte TTP die verminderte Follikelreserve.
Zu bedenken ist, dass die Gruppen 3 und 4 eine sehr geringe Fallzahl aufwiesen und auch äußere Einflüsse, wie Medikamenteneinnahme nicht berücksichtigt wurden. Dennoch ist die Unterscheidung der Gruppen insofern wichtig, da bei unerfülltem Kinderwunsch Patientinnen mit Kollagenosen und autoinflammatorischen Erkrankungen ggf. früher einem Kinderwunschzentrum zugeführt werden müssen, als Patientinnen mir einer entzündlichen Gelenkerkrankung oder Vaskulitis.