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Verbesserung des psychischen Befindens und der Lebensqualität unter Therapie mit Tocilizumab
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Published: | October 8, 2019 |
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Einleitung: Bei Rheumatoider Arthritis (RA) ist das proinflammatorische IL-6 mit Gemütsstörungen wie Depressivität und Ängstlichkeit assoziiert [1]. Letztere gehen als Komorbidität mit einem geringeren Ansprechen der RA-Therapie einher [2]. In der vorliegenden Interimsanalyse (Stichtag 01.02.2019) der nichtinterventionellen ARATA-Studie wurde erstmalig der mögliche Einfluss von Depressivität bzw. Ängstlichkeit auf die Effektivität einer Tocilizumab (RoACTEMRA®)-Therapie untersucht.
Methoden: Die ARATA-Studie (NCT02251860) untersuchte die Effektivität und Verträglichkeit einer subkutanen Tocilizumab (TCZ) -Therapie bei Patienten mit RA unter Routinebedingungen über einen Zeitraum von 104 Wochen. Patienten wurden zu Studienbeginn gemäß ihrer Beck Depression Inventory (BDI)-II-Kategorie oder State-Trait Inventory (STAI-X2)-Kategorie in Subgruppen unterteilt.
Ergebnisse: 627 und 574 Patienten wurden in die Safety und Effectiveness Sets eingeschlossen. Patienten in allen Depressions- und Ängstlichkeitskategorien profitierten von der TCZ-Therapie (Tabelle 1 [Tab. 1], Tabelle 2 [Tab. 2]), trotz unterschiedlicher Baseline (BL)-Charakteristika. Die Depressivität der Patienten besserte sich und sowohl Angst als auch Ängstlichkeit nahmen insgesamt und in allen Depressionskategorien leicht ab. Bezüglich Krankheitsaktivität (DAS28-BSG, CDAI) profitierten Patienten mit auffälligen Angaben zur Selbstgefährdung am deutlichsten, Patienten mit schweren Depressionen dagegen am geringsten. Je höher der Ängstlichkeitsgrad, desto höher war der Anteil an Patienten mit HAQ-DI-Verbesserungen zu Woche 104 um mindestens 0,5.
Die TCZ-Effektivität spiegelt sich in den Patienteneinschätzungen wider. Patienten ohne, mit leichter oder mittelschwerer Depression sowie auffälligen Angaben zur Selbstgefährdung zeigten eine Reduktion von Fatigue, Schlafstörungen und Schmerz. Im Gegensatz zu Schlafstörungen nahmen bei Patienten mit schwerer Depression Fatigue und Schmerz leicht zu.
In allen drei Ängstlichkeitskategorien nahmen Fatigue, Schlafstörung und Schmerz ab - je stärker die Ängstlichkeit, umso ausgeprägter die Abnahme der Schlafstörungen und des Schmerzes.
Für Patienten mit Depressivität und zunehmender Ängstlichkeit wurden häufiger UEs dokumentiert, nicht aber SUEs. Der Patientenanteil mit Therapieabbruch wegen UE stieg mit zunehmender Depressivität und Ängstlichkeit.
Schlussfolgerung: Erstmals wurde in einem deutschen Kollektiv der Einfluss von Depressivität und Ängstlichkeit bei RA-Patienten auf die TCZ-Effektivität in der täglichen Praxis untersucht. Die Interimsanalyse der nichtinterventionellen ARATA-Studie unterstreicht nicht nur die klinische Effektivität und Sicherheit, sondern auch einen positiven Einfluss der Therapie auf Depressivität, Ängstlichkeit, Angst, Fatigue, Schlafstörungen und Schmerz. Patienten mit schwerer Depression profitierten nicht bezüglich Fatigue und Schmerz, trotz Verbesserung der Krankheitsaktivität.