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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

Machbarkeitsstudie: Implementierung eines telemedizinischen Versorgungskonzeptes in die Rheumatologie im Land Brandenburg (TeleRheumaBB) – Zwischenergebnisse der Fragebogenerhebung

Meeting Abstract

  • Felix Mühlensiepen - KV Consult- und Managementgesellschaft mbH, Potsdam
  • Wenke Marquardt - KV Consult- und Managementgesellschaft mbH, Potsdam
  • Martin Welcker - MVZ für Rheumatologie Dr. Martin Welcker GmbH & RheumaDatenRhePort (rhadar), Geschäftsführung, Planegg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocEV.34

doi: 10.3205/19dgrh116, urn:nbn:de:0183-19dgrh1165

Published: October 8, 2019

© 2019 Mühlensiepen et al.
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Text

Einleitung: Das Land Brandenburg ist ein dünn besiedeltes Flächenland (Berlin-Brandenburg 2018), dessen Bevölkerung und Ärzteschaft altert (Rey 2016). Dies hat beträchtliche Auswirkungen auf die Umsetzung der Gesundheitsversorgung: Patienten müssen teilsweite Fahrtstrecken und lange Wartezeiten für fachärztliche Konsultationen in Kauf nehmen (Lassiwe 2013). Telemedizinische Ansätze könnten im Bereich der rheumatologischen Versorgung Abhilfe schaffen (Piga 2017, McDougall 2017, Mohr 2018). Um zu ergründen, ob – und wie die Entwicklung von telemedizinischen Ansätzen die Rheumatologie im Land Brandenburg unterstützen kann, wird die Studie TeleRheumaBB im Zeitraum von Oktober 2017 bis April 2020 von der KV Consult- und Managementgesellschaft mbH umgesetzt.

  • Halten die in der rheumatologischen Versorgung im Land Brandenburg involvierten Akteure die Implementierung von telemedizinischen Ansätzen für sinnvoll?
  • Besteht die Bereitschaft unter niedergelassenen Rheumatologen und Hausärzten telemedizinische Ansätze zu erproben?
  • Wie sind telemedizinische Techniken und Webtools zu gestalten, damit sie in den Praxisalltag integriert und genutzt werden?

Methoden: Das Studiendesign von TeleRheumaBB fußt auf einem Mixed-Methods Ansatz (Cresswell 2013), bestehend aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden:

  • ILeitfadeninterviews mit Hausärzten, Rheumatologen und Stakeholdern in derrheumatologischen Versorgung
  • II Fragebogenerhebung mit Fachärzten der rheumatologischen Versorgung und Hausärzten im Land Brandenburg sowie in einer bundesweitenVergleichsgruppe (in Kooperation mit der ArbeitsgemeinschaftRheumaDatenRheport - rhadar)
  • III Fokusgruppenzur Entwicklung eines telemedizinischen Versorgungskonzeptes in der Versorgung von rheumatischen Erkrankungen unter Einbezug von Hausärzten, Rheumatologen und Stakeholdern

Abbildung 1 [Abb. 1]

Ergebnisse: Zum aktuellen Stand (11. Februar 2019)haben 477 von insgesamt 2.395 Ärzten den Fragebogen beantwortet und an die Studienleitung zurückgeschickt. Dies entspricht einer Rücklaufquote 19,9%.

  • 48% der befragten Ärzte schätzen ihre Kenntnisse zu Telemedizin mit den Schulnoten 'ungenügend' oder 'mangelhaft' ein.
  • 25% der befragten Ärzte gaben an, dass siebereits Telemedizin anwenden. 61% der Befragten geben an, dass sie gerne Telemedizin anwenden würden.
  • 54% der Befragten gaben an, dass sie etwas von der Umsetzung von Telemedizin abhält. Als Hindernisse für den Einsatz von Telemedizin wurden die Items 'Administrativer Aufwand' (38%),'Anschaffung der Technik' (38%) sowie'Schwache Vergütung' (33%) am häufigsten gewählt.
  • Das Item 'Schlechte Internetverbindung' wurdevon 12% der Befragten gewählt.

Schlussfolgerung: Die Fragebogenerhebung ist noch nicht abgeschlossen. Schlussfolgerungen sinderst auf Basis der Endergebnisse möglich.Oben stehende Zwischenergebnisse gilt es im Rahmen weiterer Analysen zu prüfen.

Auf Basis der Ergebnisse der Studie TeleRheumaBB sollein telemedizinischer Ansatz fürdie rheumatologische Versorgung im Land Brandenburg entwickelt werden.

Die Realisierung einerPatientenbefragung zum Einsatz von Telemedizin in der rheumatologischen Versorgung zurGegenüberstellung der Betroffenen- und Behandlerperspektive könnteweitere Erkenntnisse in Bezug auf die konkrete Gestaltung von telemedizinischen Ansätzen in die rheumatologische Versorgungliefern.