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47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

04.09. - 07.09.2019, Dresden

IgA-Antikörper gegen CD74 bei Patienten mit RA, SLE und primärem Sjögren-Syndrom

Meeting Abstract

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  • Thea Thiele - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Hannover
  • Reinhold E. Schmidt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Hannover
  • Torsten Witte - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Dresden, 04.-07.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocDI.01

doi: 10.3205/19dgrh069, urn:nbn:de:0183-19dgrh0699

Published: October 8, 2019

© 2019 Thiele et al.
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Einleitung: IgA-Antikörper gegen CD74 können bei 45-66 % der Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) und 1-5% der Blutspender nachgewiesen werden [1]. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit von IgA-Antikörpern gegen CD74 bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA), primärem Sjögren-Syndrom (pSS) und Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) zu untersuchen sowie eventuelle Assoziationen zu Krankheitsmanifestationen zu detektieren.

Methoden: Die von der Ethikkommission der MHH genehmigte Datenerhebung erfolgte retrospektiv aus Patientenakten. Eingeschlossen wurden je 50 konsekutive Patienten mit pSS bzw. RA sowie 100 Patienten mit SLE, die sich zwischen 07/2018 und 01/2019 in unserer rheumatologischen Sprechstunde ambulant vorstellten. Neben den Routine-Laboruntersuchungen wurden auch IgA-Antikörper gegen CD74 mittels SpADetect-Test (Aesku.Diagnostics) bestimmt. Zudem wurden anamnestische und aktuelle klinische Parameter aus Patientenakten erhoben sowie krankheitsspezifische klinische Scores berechnet. Mittels Chi-Quadrat, Fisher’s Exact Test und der Spearman Korrelation wurden die Unterschiede der Daten von Patienten mit und ohne IgA-Antikörper gegen CD74 auf Signifikanz geprüft.

Ergebnisse: In allen drei Krankheitskohorten fand sich eine weibliche Prädominanz (SLE 84%, pSS 88%, RA 86%) mit einem mittleren Alter von 53 Jahren bei SLE Patienten, 73 Jahren bei RA-Patienten und 71 Jahren bei Patienten mit pSS. Der überwiegende Anteil der Patienten war zum Zeitpunkt der Untersuchung unter immunsuppressiver Therapie. IgA-Antikörper gegen CD74 fanden sich bei 49% der SLE-Patienten, 16% der pSS-Patienten und 6% der RA-Patienten. Die Antikörper korrelierten mit der Serum-IgA-Konzentration, wobei sich bei Patienten mit einem IgA unter 0,7 g/l in unseren Kohorten keine IgA-CD74-Antikörper nachweisen ließen und bei 91% der Patienten mit IgA >4 g/l ein IgA-CD74-Antikörper nachweisbar war. In den weiterführenden Analysen ergaben sich bei RA und pSS keine signifikanten Korrelationen mit Krankheitsaktivität oder -manifestationen, bei SLE jedoch waren IgA-Antikörper gegen CD74 mit anamnestischer Arthritis (p=0.04), einem sekundären Antiphospholipid-Syndrom (p=0.014), einem aktuell positiven dsDNA-RIA (p=0.019) sowie einem aktuellen SLEDAI >4 (p=0.0006) assoziiert.

Schlussfolgerung: IgA-Antikörper gegen CD74 sind auch bei Patienten mit SLE und pSS häufiger als bei Blutspendern und sind beim SLE mit der Krankheitsaktivität und dem Auftreten einer Arthritis assoziiert. Bei RA hingegen findet sich nur eine leicht erhöhte Prävalenz. Da der SLE keine Differenzialdiagnose der axSpA ist, beeinflussen diese Daten den Wert der CD74-Antikörper in deren Diagnostik nicht.