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46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

19.09. - 22.09.2018, Mannheim

Verwendung von Secukinumab als erstes Biologikum bei Psoriasis-Arthritis – Daten aus einer Stichprobe von gesetzlich Krankenversicherten in 2015–2016

Meeting Abstract

  • Katharina Böhm - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Justyna Veit - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Lukas Mayerhoff - Elsevier Health Analytics, Berlin
  • Ludwig Kalthoff - Internistisch-Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Mannheim, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSpA.18

doi: 10.3205/18dgrh160, urn:nbn:de:0183-18dgrh1601

Published: February 5, 2019

© 2019 Böhm et al.
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Einleitung: Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Biologika mit unterschiedlichen Wirkansätzen zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis (PsA) gewinnt die Frage, welche Substanz als erstes Biologikum eingesetzt wird, an Bedeutung. Diese Untersuchung soll den Einfluss der Verfügbarkeit des ersten IL-17A-Inhibitors Secukinumab (Zulassung für die PsA im November 2015) auf die Auswahl der Erstlinien-Biologika bei der Behandlung der gesetzlich Krankenversicherten untersuchen.

Methoden: Es wurde eine Auswertung der Datenbank des Instituts für angewandte Gesundheitsforschung Berlin (InGef) durchgeführt, die auf anonymisierten Routinedaten von etwa 4 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung basiert. Der Analysezeitraum umfasst die Jahre 2015 und 2016. PsA-Patienten wurden durch die ICD-10-Codes L40.5, M07.0, M07.1, M07.2, M07.3 und M09.0 identifiziert. In der Stichprobe wurden 8.551 PsA-Patienten im Jahr 2016 identifiziert, wovon 13,3% mit Biologika behandelt wurden.

Ergebnisse: Im Vergleich zum Jahr 2015, zu dessen Ende Secukinumab die Zulassung zur Behandlung der PsA erhielt, zeigte sich folgende Verschiebung bei der Wahl des Erstlinien-Biologikums für PsA-Patienten. Etanercept (25,8%) und Secukinumab (24,2%) waren die meistverordneten Biologika bei der PsA, gefolgt von Adalimumab mit 19,1%. Im Vergleich zu den Verordnungsanteilen aus 2015 (4,7%) konnte Secukinumab seinen Anteil als Erstlinien-Biologikum mehr als verfünffachen; das einzige weitere Präparat mit steigendem Anteil ist Certolizumab mit 10,8% (nach 8,3% in 2015). Auffallend ist der deutliche Rückgang bei Adalimumab um fast die Hälfte (37,3% in 2015 auf 19.1% in 2016) bei konstant bleibendem Anteil von Etanercept (25,9% in 2015; 25,8% in 2016).

Schlussfolgerung: Mit der Verfügbarkeit des IL-17A-Inhibitors Secukinumab kam es zu einer deutlichen Verschiebung in der Biologika-Verordnung für PsA-Patienten, die erstmals ein Biologikum erhielten. Kurz hinter Etanercept, für das im Jahr 2016 das erste Biosimilar zugelassen wurde, war Secukinumab das zweitmeistverwendete Biologikum für Biologika-naive PsA-Patienten. Die Auswertung legt nahe, dass gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland bereits innerhalb eines kurzen Zeitraums nach Zulassung innovative Präparate wie Secukinumab verordnet bekommen.