gms | German Medical Science

46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)

19.09. - 22.09.2018, Mannheim

Dentaler und parodontaler Mundgesundheitszustand bei rheumatoider Arthritis – cytokine profiling

Meeting Abstract

  • Laura Bothmann - Klinik für Nephrologie und Rheumatologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Dirk Ziebolz - Universitätsklinikum Leipzig, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontolgie, Leizpzig
  • Daniel Patschan - Medizinische Hochschule Brandenburg, Innere Medizin I, Brandenburg
  • Susann Patschan - Medizinische Hochschule Brandenburg, Innere Medizin I, Brandenburg

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), Wissenschaftliche Herbsttagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Mannheim, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocRA.12

doi: 10.3205/18dgrh140, urn:nbn:de:0183-18dgrh1401

Published: February 5, 2019

© 2019 Bothmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Patientinnen/-en mit rheumatoider Arthritis (RA) leiden mutmaßlich häufiger/ausgeprägter unter Parodontitis. Die diesbezügliche Datenlage zeichnet allerdings ein recht heterogenes Bild. Es gilt als gesichert, dass RA-Pat. (I) eine durchschnittlich geringere Anzahl von Zähnen sowie (II) höhere Sondierungstiefen aufweisen als gesunde Probanden. Ziel der Studie war die Analyse von Assoziationen zwischen objektivierbaren Parametern der Mundgesundheit (dental und parodontal) sowie Parametern der Krankheitsaktivität (serologisch und klinisch) und den Serumspiegeln definierter immunmodulatorischer Zytokine bei RA-Patienten.

Methoden: Insgesamt wurden 79 RA-Patientinnen/-en (w: 63, m: 16; Alter 61 ±1,1 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Folgende zahnmedizinische Parameter wurden erfasst: D-T (decayed teeth - kariöser Befall), M-T (missing teeth - Zahnverlust), F-T (filled teeth - Ausmaß der Zahnfüllung) im Rahmen des DMF-T-Index sowie parodontale Befunde (Sondierungstiefen, Blutung auf Sondierung und Attachmentverlust. Parameter der RA-Krankheitsaktivität waren: DAS28, Anzahl der geschwollenen und druckdolenten Gelenke, Morgensteifigkeit in Minuten, CRP sowie ergänzend RF- und anti-CCP-Titer. Mittels Luminex-Verfahren wurden die Zytokine IL-6, IL-10, IL-23 und IL-17 quantifiziert.

Ergebnisse: Keiner der benannten zahnmedizinischen Parameter war durch signifikant erhöhte bzw. reduzierte Serumspiegeln der vier Zytokine gekennzeichnet. Patientinnen/-en mit höheren RF- und anti-CCP-Titern (jeweils Mittelwerte der Gesamtkohorte als cut off) zeigten signifikant höhere Serumkonzentrationen von IL-10 und IL-23 (nur RF). Länger andauernde Morgensteifigkeit war gleichfalls mit höheren IL-10-Spiegeln assoziiert. Die Analyse der übrigen RA-bezogenen Parameter ergab keine Differenzen der peripheren Zytokinlevel.

Schlussfolgerung: Obwohl bei RA-Patientinnen/-en bekanntermaßen ein durchschnittlich höheres Maß an parodontaler Morbidität besteht, zeigten sich aktuell keine Assoziationen zwischen DMF-T und den Serumspiegeln von IL-6, -10-, -17 bzw. -23. Da andererseits drei Parameter der Krankheitsaktivität mit Abweichungen von IL-10 / -23 assoziiert waren, könnte die reduzierte Zahngesundheit bei RA-Patientinnen/-en eher Ausdruck/Folge eines chronischen Scha-dens als einer akut vermehrten Krankheitsaktivität sein.