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Verwendung neuer Medien in der Rheumatologie
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Published: | September 4, 2017 |
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Einleitung: Digitalisierung, der Einsatz neuer Medien und technologischer Fortschritt verändern zunehmend den Arbeitsplatz in der Rheumatologie. Disruptive Technologien stellen hierbei Innovationen dar, welche bestehende Verfahren und Abläufe verdrängen. Ein Beispiel ist die zunehmend stattfindende Ablösung der konventionellen Bildgebung durch die Arthrosonographie. Inwieweit bereits eine Anpassung und Umdenken an zukünftige Veränderungen im Gesundheitssystem stattgefunden hat, ist derzeit unklar.
Methoden: Im Rahmen einer Umfrage am DGRh Kongress 2016 wurde die Akzeptanz von neuen Medien in der Rheumatologie erfragt. Insgesamt konnten die Daten von 100 Kongressbesuchern (Altersspanne: 20-60 Jahre) ermittel werden. Die Nutzung neuer Medien wurde mittels Fragebogen erfasst. Dieser besteht aus 8 Fragen mit teils mehreren Antwortmöglichkeiten und bezog sich sowohl auf die aktuelle Situation als auch auch den Einbau neuer Medien (verschiedene Online Plattformen, Apps, soziale Medien, computerbasierte Entscheidungshilfen) in den klinischen Alltag in Zukunft.
Ergebnisse: In der befragten Gruppe von 100 Teilnehmern waren 31% zwischen 21 und 30 Jahren alt, 33% zwischen 31 und 40 Jahren alt, 19% zwischen 41 und 50 Jahren alt, 17% zwischen 51 und 60 Jahren alt. Die Nutzung von sozialen Medien zum Zeitpunkt der Befragung lag im Mittel bei 86%. Teilnehmer im Alter von 21-30 Jahren zeigten sich mit >95% im Vergleich zu 64,7% der 51 bis 60 Jährigen. Die Online Plattform Pubmed ist am beliebtesten und ist 97% der Befragten bekannt, 89% nutzen sie heute schon mindestens einmal monatlich. Andere Online Informationsplattformen zeigten eine starke Altersdiskrepanz: Amboss (eine Lernplattform) wird von 64,5% der 21-30 Jährigen und im Gegensatz gar nicht von den 51-60 Jährigen genutzt. Coliquio zeigt sich im Gegenzug mit 3,2% (21-30 Jahre) zu 76,5% (51-60 Jahre). Aktuell nutzen schon ca. 40% der Befragten medizinische Apps in der Routineversorgung. Eine computerbasierte Entscheidungshilfe bezüglich Therapieentscheidungen in 5 Jahren können sich 77% aller Befragten vorstellen. Hierbei zeigte sich kein wesentlicher Altersunterschied.
Schlussfolgerung: Schon heute ist der Einsatz von neuen Medien und Online Plattformen insbesondere in den jüngeren Altersklassen etabliert. Ein Konsens aller Altersklassen besteht darin, dass zudem auch die Anwendung von Apps sowie computerbasierten Entscheidungshilfen heute und insbesondere in der Zukunft einen wichtigen Stellenwert für den klinischen Alltag einnehmen.