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Expression von CXCL17 und Actin in der Media synovialer Gefäße: Anwendungsbeispiel einer molekularen Lokalisationsdiagnostik an kryokonservierter Synovialis mittels in situ Hybridisation/Immunfluoreszenz-Doppelfärbung
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Published: | September 4, 2017 |
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Einleitung: CXCL17 ist das zuletzt identifizierte und am wenigsten erforschte Chemokin. Bekannt sind chemotaktische Eigenschaften auf Neutrophile, Monozyten und eine Induktion der Angiogenese. Vielen Chemokinen wird eine Bedeutung in der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis (RA) beigemessen (z.B. CXCL9, CXCL12, CCL13, CCL18), CXCL17 ist diesbezüglich noch nicht untersucht. Der genaue Expressionsort in der Synovialis ist unbekannt. In diesem Projekt wurde eine Methode zur molekularen Lokalisationsdiagnostik der mRNA-Expression an Synovialis-Gefrierschnitten etabliert und an den Beispielen von CXCL17 und alpha-Actin demonstriert.
Methoden: Synovialis von Patienten mit RA und Arthrose wurde nach Gelenkersatzoperation (Knie und Hüfte) mit 3‘-DIG-getailten, sequenzspezifischen, exonüberspannenden Oligonukleotiden hybridisiert. Anschließend wurde zur Lokalisationsdiagnostik eine Immunfluoreszenz-Doppelfärbung mit von Willebrand-Faktor (vWF), TE7 und alpha smooth muscle actin (ASMA) durchgeführt. Um die Übertragbarkeit der Technik auf andere Moleküle zu demonstrieren, wurden die Versuche neben CXCL17 auch für alpha-Actin durchgeführt.
Ergebnisse: Die Expression der CXCL17- und alpha-Actin-mRNA ließ sich eindeutig der Media synovialer Gefäße zuordnen (Doppelfärbung mit ASMA), während sich keine Kolokalisation von CXCL17 oder alpha-Actin in der Intima (vWF) oder Adventitia (TE7) zeigte.
Schlussfolgerung: Ein einfach adaptierbares Protokoll zur molekularen Lokalisationsdiagnostik der mRNA-Expression an Synovialis-Gefrierschnitten wurde etabliert und anhand der zwei Zielmoleküle CXCL17 und alpha-Actin demonstriert. CXCL17 und alpha-Actin werden in der Gefäßwand-Media exprimiert. Ausgehend von den vorbekannten angiogenetischen Eigenschaften könnte die Expression von CXCL17 in Synovialisgefäßen auf einen autokrinen Stimulationsmechanismus hindeuten.