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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

Entwicklung von konsensbasierten Protokollen für das Management der juvenilen Dermatomyositis in Deutschland

Meeting Abstract

  • Claas Hinze - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Münster
  • Prasad Thomas Oommen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik für Kinder-Onkologie, Hämatologie und klinische Immunologie, Düsseldorf
  • Frank Dressler - Medizinische Hochschule Hannover, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie & Neonatologie, Hannover
  • Ulrike Schara - Klinik für Kinderheilkunde, Neuropädiatrie, Essen
  • Frank Weller-Heinemann - Klinikum Bremen-Mitte, Prof.-Hess-Kinderklinik, Bremen
  • Jürgen Brunner - Medizinische Universität Innsbruck, Department für Kinder- und Jugendheilkunde, Innsbruck, Österreich
  • Dirk Föll - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität, Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Münster
  • Elke Lainka - Universitätsklinikum Essen Kinderrheumatologie, Essen
  • Ulrich Neudorf - Universitätsklinikum Essen Kinderrheumatologie, Essen
  • Christoph Rietschel - Clementine Hospital Frankfurt, Kinderklinik, Frankfurt/Main
  • Tobias Schwarz - Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland St. Josef-Stift, Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie, Sendenhorst
  • Fabian Speth - Universitätskinderklinik Rostock, Kinderrheumatologie, Rostock
  • Andreas Urban - Kinderklinik Kinderrheum. Ambulanz, Klinikum St. Marien, Amberg
  • Heike Fesq - Rheumazentrum Oberammergau, Dermatologie, Oberammergau
  • Wolfgang Müller-Felber - Dr. von Haunersches Kinderspital, Neuropädiatrie, München
  • Johannes Peter Haas - Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen, Garmisch-Partenkirchen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocKR.14

doi: 10.3205/17dgrh121, urn:nbn:de:0183-17dgrh1216

Published: September 4, 2017

© 2017 Hinze et al.
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Einleitung: Die juvenile Dermatomyositis (JDM) ist die häufigste entzündliche Myopathie der Kindheit und verursacht nach wie vor eine erhebliche Morbidität. Die Behandlung der JDM in Deutschland ist sehr heterogen und sollte weiter verbessert werden. Die Arbeitsgruppe JDM der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)-Kommission PROKIND strebt zu diesem Zweck die Entwicklung von konsensbasierten Protokollen zur Diagnostik, Therapie und Überwachung der JDM an.

Methoden: Die Arbeitsgruppe JDM wurde 2015 etabliert. Teilnehmer waren Kinder-Rheumatologen, Neuropädiater und Dermatologen mit Expertise im Management der JDM (JDM-Experten). Spezifische Ziele des Projektes wurden im Konsens identifiziert. Mittels einer Online-Umfrage unter Kinder-Rheumatologen und Neuropädiatern (insgesamt 67 Teilnehmer) wurden anhand von typischen Fallszenarien übliche Vorgehensweisen im Management der JDM identifiziert. Anschließend erfolgte eine Harmonisierung der Vorgehensweisen und eine vorläufige Konsentierung mittels einer weiteren Online-Umfrage. Eine abschließende Face-to-Face Konsensuskonferenz fand im Januar 2017 statt (13 Teilnehmer). Mittels nomineller Gruppentechnik wurden Einzelstatements erarbeitet. Als Konsensus wurde eine Zustimmung von mind. 80% der Teilnehmer betrachtet.

Ergebnisse: Insgesamt zehn Einzelstatements wurden entwickelt, jeweils mit einem Konsens von 92-100%, betreffend (1) Diagnosestellung (diagnostische Kriterien), (2) Falldefinitionen für die Anwendung der Protokolle (aktive schwere/mittelschwere JDM), (3) initiale Organdiagnostik, (4) Monitoring und Dokumentation, (5) Therapieziele für eine treat-to-target (T2T)-Behandlungsstrategie, (6) begleitende Therapien und allgemeine Maßnahmen, (7) explizite Definition einer T2T-Strategie, (8) verschiedene Glukokortikoid-Therapieoptionen, inkl. intermittierender intravenöser Methylprednisolon-Stoßtherapie und hochdosierter oraler Glukokortikoid-Therapie, sowie deren Reduktion, (9) initiale glukokortikoid-sparende Therapien und (10) Therapie bei refraktärer Erkrankung.

Schlussfolgerung: Mittels eines Konsensprozesses unter JDM-Experten wurden Einzelstatements zur derzeit üblichen Praxis des JDM-Managements in Deutschland erarbeitet. Diese Statements und die daraus resultierenden Konsens-Therapieprotokolle sind zur Behandlung von Patienten mit aktiver schwerer oder mittelschwerer JDM anwendbar. Die Etablierung einer Dokumentationsplattform für die JDM und die weitere Optimierung dieser Protokolle sind langfristige Ziele des Projektes.