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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

SpA Loop: Versorgungsforschung zu PsA- und AS-Patienten in Deutschland

Meeting Abstract

  • Andreas Schwarting - Universitätsklinikum Mainz und ACURA Rheumazentrum Rheinland-Pfalz AG, Bad Kreuznach
  • Carolin Legeler - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Peter Wimmer - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
  • Jürgen Braun - Rheumazentrum Ruhrgebiet, Herne

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocEV.25

doi: 10.3205/17dgrh076, urn:nbn:de:0183-17dgrh0762

Published: September 4, 2017

© 2017 Schwarting et al.
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Text

Einleitung: Die Prävalenz der Psoriasisarthritis (PsA) bzw. der ankylosierenden Spondylitis (AS) liegt in Deutschland bei 0.1-0.3% [1] bzw. 0.3-0.5% [2]. Patienten werden größtenteils von Rheumatologen, Klinikern und Niedergelassenen, behandelt. Zur Vorbeugung irreversibler Schäden [3], [4] sind frühe Diagnose und Therapie entscheidend. Remission, das Hauptziel, wird am besten durch regelmäßige Kontrolle der Krankheitsaktivität und entsprechende Therapieanpassung erreicht. Wie oft das gut gelingt, ist unbekannt.

Zielsetzung: SpA Loop untersucht deutschlandweit die gegenwärtige Versorgungssituation von PsA und AS-Patienten bei rheumatologisch tätigen Fachärzten.

Methoden: Die standardisierten Interviews enthalten 29 Mehrfachauswahl- u.Wahrnehmungsabfragen.

Rheumatologen werden um Auskunft zu Patientenversorgungssituation, Diagnostik, Krankheitsüberwachung und Therapie gebeten. Die gezeigten Daten entstammen der 2.Interimsanalyse (66 Interviews; 16 Kliniker (K), 50 Niedergelassene (NG)).

Ergebnisse: Die Mehrheit der befragten Ärzte hat aktuell mindestens 60 Patienten beider Indikationen in Behandlung (PsA:72.7%, AS:75.8%). Die große Mehrheit (84.8%) bietet eine Rheuma-Frühsprechstunde an, über die Hälfte (51.5%) steht auch telefonisch direkt zur Verfügung. Präferierte Scores sind bei PsA DAS28 (K:87.5%, NG:80.0%) und PASI (K:18.8%, NG:28.0%) und bei AS BASDAI (K:100%,.NG:98%), BASFI (K:62.5%, NG:42%) und ASAS HI (K:18.8%, NG:6%).

Die wichtigsten 3 Gründe für eine Therapieeskalation sind bei PsA Gelenkbefund (K:81.3%, NG:74%) bzw. Enthesitis/Daktylitis(K:62.5%, NG:60%). Schmerz wird differenziert betrachtet (K:75%, NG:34%): Für NG ist radiologische Progression (56%) und Hautbefund (50%) wichtiger. Bei AS sind sich N/K weitgehend einig: Schmerz ist wichtigstes Kriterium (K: 93.8%, NG:84%), ansonsten eingeschränkte Beweglichkeit (K:68.8%, NG:66.0%), und radiologische Progression (K:43.8%, NG:54%). „Über 80% meiner PsA-Patienten erhalten konventionelle Systemtherapie (KS)“, geben nur 19% der K, aber 60% der NG an. Bei AS waren es 25% (K) bzw. 40% (NG). Dem Ziel, bei ≥75% aller PsA-Patienten erscheinungsfreie Haut mittels KS zu erreichen, stimmten nur 9.1% der Rheumatologen (K+NG) zu, mittels Biologika waren es 83.3%. Dies zeigt auch der Hauptgrund für die Biologikumauswahl bei PsA, Wirksamkeit auf die Haut(K:62.5% vs.NG:64%). Bei AS ist für K das Nebenwirkungsprofil (K:62.5%, NG:46%) besonders wichtig, für NG schneller Wirkungseintritt (NG:54%, K:50%).

Schlussfolgerung: Insgesamt gibt es wenig Unterschiede zwischen Klinikern und Niedergelassenen.

Während Scores und klinische Manifestationen bei K und NG ein ähnliches Gewicht haben, zeigten sich Unterschiede insbesondere im therapeutischen Stellenwert der KS. Der Unterschied beim Schmerz bezieht sich möglicherweise auf die partiell therapierefraktäre fibromyalgische Komponente mancher PsA-Patienten.


Literatur

1.
DGEH. Rheuma in Zahlen. http://dgrh.de/fileadmin/media/Die_DGRH/Presse/Rheuma_in_Zahlen_presse_aktual.pdf External link
2.
Kiltz U, Braun J. Langfassung zur S3‐Leitlinie: Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew.
3.
Wassenberg S. Clin Exp Rheumatol. 2015; 33(Suppl. 93):S55‐S59.
4.
Gossec L. EULAR recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological.