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Einleitung: Die ernährungstherapeutische Entzündungshemmung ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine etablierte adjuvante Maßnahme bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Neben einer vollwertigen Kost mit ausreichend antioxidativ wirksamen Pflanzenstoffen, Vitamin D und diätetischen Maßnahmen zur Osteoprotektion ist die bedarfsadaptierte Aufnahme der Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren von entscheidender Bedeutung. Zwei Metaanalysen bestätigen den Omega-3 Fettsäuren den Evidenzgrad IA für die Wirksamkeit [1], [2]. Leider eignen sich die herkömmlichen Nährwertberechnungsprogramme nicht zur Abschätzung der Zufuhr der relevanten Eicosapentaensäure (Omega-3) und Arachidonsäure (Omega-6). Dies beruht auf der Tatsache, dass nicht alle Lebensmittel mit Daten für diese Fettsäuren hinterlegt sind. Da alle Computerprogramme auf dem Bundeslebensmittelschlüssel (https://www.blsdb.de) basieren, zudem einige Computerprogramme die Nährwertangaben auf die 2. Stelle nach dem Komma begrenzen, sind sie für die Berechnung der langkettigen Fettsäuren unbrauchbar.

Methoden: Wir haben einen Ernährungsrechner entwickelt, der auf die relevanten Fettsäuren fokussiert ist (http://ernaehrungsrechner.de/). Die Methode basiert auf dem für wissenschaftliche Studien validiertem Food-Frequency-Questionaire (FFQ) , beschränkt sich aber auf die Lebensmittel, die relevante Fettsäuren enthalten. Lebensmittel, die einen vergleichbaren Gehalt an den Fettsäuren haben, wurden zusammengefasst. Die Angaben der Häufigkeit und der Portionsgröße erlauben die Quantifizierung der Zufuhr. Mittels eines validierten Algorhythmus kann die Zufuhr der Fettsäuren quantifiziert werden. So wird binnen weniger Minuten abgeschätzt, ob die Zufuhr der relevanten Fettsäuren innerhalb der Empfehlungen für eine entzündungshemmende Ernährung liegt.

Ergebnisse: Der Rechner ist kostenfrei im Internet abrufbar. Wenn der Nutzer feststellt, dass seine Ernährung nicht den Empfehlungen entspricht, kann er dies entsprechend ändern und so das entzündungshemmende Potential der Fettsäuren optimieren. Wenn er keine Kenntnisse der Entzündungshemmung mit der Ernährung hat, kann er an einem 8-wöchigen Ernährungsprogramm teilnehmen. Leider ist das Angebot der Krankenkassen für Ernährungsberatung sehr beschränkt und Rheumapatienten sind aus körperlichen oder finanziellen Gründen nicht in der Lage individuelle Angebote anzunehmen. Somit ist das internetbasierte Beratungsangebot (http://ernaehrungsrechner.de/) eine einfache und preiswerte Lösung. Zudem findet der Nutzer auf der Website einen Link zu den Gesellschaften für Ernährungsberatung, auf denen er die Kontaktdaten für einen Ernährungsberater in seiner Gegend finden kann.