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45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

06.09. - 09.09.2017, Stuttgart

Mangel an Interleukin-36-Rezeptorantagonist (DITRA) in einem 4 Jahre alten Patienten tunesischer Abstammung

Meeting Abstract

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  • Katharina Köstner - Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen
  • Johannes Peter Haas - Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen, Garmisch-Partenkirchen
  • Boris Hügle - Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Stuttgart, 06.-09.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocFA.12

doi: 10.3205/17dgrh011, urn:nbn:de:0183-17dgrh0116

Published: September 4, 2017

© 2017 Köstner et al.
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Deficiency of interleukin-36 (IL-36) receptor antagonist (DITRA; OMIM 614204) ist eine seltene, lebensbedrohliche autoinflammatorische Erkrankung, die durch wiederholte Schübe von hohem Fieber und plötzlichem Beginn einer generalisierten pustulären Psoriasis gekennzeichnet ist.

Ein 4 Jahre alter Junge aus einer marokkanischen Familie stellte sich vor mit generalisiertem pustulösen psoriasiformen Ausschlag seit dem Alter von drei Jahren sowie schubartigem hohen Fieber. Unter Therapie mit multiplen Antibiotika bei Annahme einer Superinfektion zeigte sich keine Besserung. In der Hautbiopsie zeigte sich ein zu einer Psoriasis pustulosa passender Befund. Begleitend fand sich sonographisch eine Hepatomegalie mit Steatosis hepatis, sowie ein geringer Perikarderguss. Eine Therapie mit Kortikosteroiden intravenös und per os erbrachte eine mässige Besserung. Unter Behandlung mit Etanercept kam es zu raschem Abheilen der Krusten, im weiteren Verlauf allerdings wieder zum Auftreten von neuen Läsionen, die erneute Steroidtherapie notwendig machte. Eine Sequenzanalyse zeigte eine homozygote Nonsense-Mutation c.80T>C (p. Leu27Pro) im IL36RN-Gen, dieselbe Mutation, die auch in der Erstbeschreibung genannt wird.

Die molekulare Basis für DITRA wurde erst vor kurzem identifiziert. Die c.80T>C-Mutation im IL36RN-Gen wird gehäuft in der tunesischen Bevölkerung gefunden, mit einer Trägerhäufigkeit von ca. 1%. Bei autoinflammatorischen Symptomen in dieser Bevölkerungsgruppe sollte das Vorliegen eines DITRA in Erwägung gezogen werden.