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Knochendichteminderung nach Herztransplantation lässt sich mit oralen Bisphosphonaten aufhalten
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Published: | August 29, 2016 |
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Einleitung: Eine Transplantationsosteoporose mit konsekutiven Frakturen zählt zu den häufigen Komplikationen nach Herztransplantation (HTX).
Methoden: Bei 33 HTX-Patienten (25 Männer, 8 Frauen, Durchschnittsalter 54 Jahre), wurde der Verlauf der Knochendichte (mittels DXA) und Marker des Knochenstoffwechsels 2 Jahre posttransplantär analysiert. Alle Patienten erhielten direkt nach der HTX eine Bisphosphonat(BP)-Medikation (Alendronat 70 mg/Wo. oder Risedronat 35 mg/Wo.) neben einer CaD-Supplementation. Outcome-Parametern: BMD, T-Score am re. Schenkelhals gesamt und axial, 25-Vitamin D3, RANKL und OPG. Die immunsuppressive Therapie beinhaltete eine Steroidgabe (1-10 mg Prednisolon/die) und meist eine Zweifachkombination aus den folgenden Immunsuppressiva: Tacrolimus , Prograft , Ciclosporin, Myophenolatmofetil, Azathioprin.
Ergebnisse: Prä-HTX fand sich 9x eine Osteoporose und 14x eine Osteopenie. Im Beobachtungszeitraum verbesserte sich bei 2 Patienten die Knochendichte vom osteoporotischen in den osteopenischen Bereich, insgesamt blieb die Knochendichte stabil, Frakturen traten nicht auf.In der Gesamtgruppe war ein signifikanter Anstieg des 25-Vitamin D3 (p < 0,001) und des OPG (p < 0,0005), neben einem signifikanten Abfall des RANKL (p < 0,0005) objektivierbar. Der RANKL/OPG-Quotient zeigte eine signifikante Abnahme.
Schlussfolgerung: Wenige Studien zur HTX-Osteoporose belegen einen osteoprotektiven Effekt unter der Gabe von intravenösen BP. Die erhobenen Daten deuten darauf hin, dass auch eine direkt nach der HTX initiierte orale BP-Therapie bei vorhandener Knochendichteminderung diese stabilisiert, bzw. eine Knochendichteabnahme in den ersten 2 Jahren nach HTX minimieren kann. Durch die begleitende Vitamin D-Supplementation lässt sich zudem auch ein Vitamin D-Defizit problemlos beheben bzw. verhindern und damit als Risikofaktor für eine Knochendichteminderung eliminieren.